Hamilton gewinnt Premiere in Katar
Titelkampf wieder spannend
Von Thomas Wolfer
Katar
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Unter dem tosenden Lärm des Feuerwerks über dem hell erleuchteten Losail International Circuit zeigte Lewis Hamilton kurz die Siegerfaust, ehe er schweißgebadet das Formel-1-Premierenpodium im umstrittenen Emirat Katar bestieg. Mit seinem neuen demonstrativen Regenbogen-Helm setzte der siebenmalige Weltmeister seine Aufholjagd im erbitterten WMKampf fort und lieferte am Sonntag eine erneute Machtdemonstration ab. „Ich bin alleine vorneweg gefahren, sowas kann man auch genießen“, sagte Hamilton, der seinen WM-Widersacher Max Verstappen im Red Bull um mehr als acht Sekunden auf den zweiten Platz verwies. „Die Punkte heute haben wir gebraucht“, betonte Hamilton, ehe es statt Nobelsekt Rosenwasser gab.
Nach dem zweiten Erfolg nacheinander liegt der 36-jährige Brite bei noch zwei ausstehenden Rennen nur noch acht Punkte hinter Verstappen. Dem zwölf Jahre jüngeren Niederländer gelang beim Großen Preis von Katar am Sonntag auch vor den Augen von Fifa-Boss Gianni Infantino exakt ein Jahr vor Beginn der Fußball-WM dennoch maximale Schadensbegrenzung nach einer Startplatzstrafe. „Am Ende des Tages war es gut“, sagte er und freute sich auch noch über den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde vorm nächsten viel diskutierten Rennen in zwei Wochen in Saudi-Arabien und dem Finale am 12. Dezember in Abu Dhabi.
Dritter wurde beim 102. Grand-Prix-Sieg nach der 102. Grand-Prix-Pole von Hamilton sensationell der zweifache Weltmeister Fernando Alonso mit 40 Jahren im Alpine. Sebastian Vettel holte im Aston Martin einen Punkte als Zehnter. Mick Schumacher wurde im Haas 16.
Verstappen holte gegen einen rechtzeitig zur entscheidenden WM-Phase wieder erstarkten Hamilton das Beste raus, nachdem die Stimmung schon mächtig im Keller gewesen war. Zunächst verpasste Sergio Perez im zweiten Wagen die Top Ten in der Qualifikation und fehlte als taktischer Gehilfe. Und dann bekam Verstappen knapp zwei Stunden vor dem Rennstart auch noch eine Strafe von fünf Positionen nach Missachtung – wenn auch fälschlich – doppelt geschwenkter Gelber Flaggen in der K.o.-Ausscheidung. Startrang sieben statt zwei direkt neben Pole-Hamilton.