Impfpunkt steht in den Startlöchern
Öffnung in Schlosshöfen an diesem Mittwoch – Terminbuchung ab sofort möglich
„Mama, gibt es eigentlich den Weihnachtsmann?“Bei dieser Frage seitens ihrer Tochter zuckte Theobalds Bekannte am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule innerlich zusammen. War jetzt der Moment der Wahrheit gekommen? Und wie das Ganze mit Worten verpacken, damit die Enttäuschung nicht zu groß ausfällt? Oder das Kind doch weiter in dem Glauben lassen? Aber was, wenn es dann in der Schule zur Sprache kommt? Fragen über Fragen, die Eltern auf dem Fußweg zur Schule morgens kurz nach der Dämmerung nicht beantworten wollen. Ein geschicktes Ablenkungsmanöver verschaffte der Mutter eine Galgenfrist: „Guck mal, da drüben ist doch das Mädchen aus deiner Schule. Ruf sie doch mal!“Ein paar Meter weiter war das Thema Weihnachtsmann also vom Tisch. Das Glück wird wahrscheinlich nur bis zum nächsten Familienessen vorhalten. Die passende Strategie für diese Unterhaltung fehlt noch. Und dann folgt bestimmt direkt die Frage nach der Existenz der Zahnfee, vermutet
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Oldenburg – Mit einem Damenmode-Geschäft hat der Ladenraum im Erdgeschoss der Oldenburger Schlosshöfe keine Ähnlichkeit mehr. Bis vor kurzem wurde bei „Gina Tricot“noch Kleidung verkauft. Jetzt wurde die Fläche zum Impfpunkt umgebaut. Ab diesem Mittwoch, 24. November, werden hier Corona-Impfungen verabreicht. Dafür hat die Stadt in dem von ihr angemieteten Ladengeschäft in den vergangenen Tagen die nötige Infrastruktur geschaffen: Trennwände, Impfkabinen und Wartebereiche sind entstanden.
Rund 400 Impfungen werden pro Tag im Impfpunkt der Stadt Oldenburg verabreicht werden können. Um den zu erwartenden Andrang zu steuern, hat sich die Stadtverwaltung dazu entschieden, ein Terminvergabesystem einzurichten.
Mittwochs ohne Termin
Bürgerinnen und Bürger können sich aber auch ohne Termin impfen lassen – und zwar immer mittwochs. „An diesen Tagen muss mit längeren Wartezeiten gerechnet werden“, teilt die Stadtverwaltung mit. So können sich Interessierte direkt am AuftaktMittwoch ab 10 Uhr ohne vorherige Terminbuchung zur Impfung einfinden. Wie die Stadt mitteilt, werden dann auch Sicherheitskräfte vor Ort sein, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Eine mögliche Warteschlange wird über den östlichen Ein- und Ausgang des Centers nach draußen in Richtung Poststraße geleitet.
Geöffnet ist der Impfpunkt
Vorbereitungen laufen: In einem leeren Geschäft in den Schlosshöfen ist der Impfpunkt der Stadt aufgebaut worden. Am Mittwoch öffnet er.
montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr. Er ist mit etwa 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt. Dabei werden sowohl Erst- und Zweitimpfungen als auch Auffrischungsimpfungen vorgenommen. Verimpft werden die mRNA-Impfstoffe von BionTech/Pfizer und Moderna.
Das Vakzin von Moderna wird jedoch aufgrund der aktualisierten Impfempfehlung nur noch an über 30-Jährige verabreicht.
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann appelliert in diesem Zusammenhang vor allem an die Menschen, die sich bislang noch nicht haben impfen
lassen, die Gelegenheit hierzu nun wahrzunehmen: „Nutzen Sie unbedingt die Chance, sich selbst und andere zu schützen. Alle sind dringend dazu aufgerufen, die Verbreitung der Infektionen zu stoppen und zu einer Entlastung der Krankenhäuser beizutragen.“
Steigende Zahlen
Im Ausschuss für Allgemeine Angelegenheiten sprach Krogmann am Montagnachmittag unter anderem über die steigenden Infektionszahlen in der Stadt. Die Inzidenz nähert sich demnach der 160er-Marke. Besonderes Augenmerk will er auf die Infektionen von Kindern richten. Wie Sozialdezernentin Dagmar Sachse betonte, seien die Schulen in Bezug auf das Infektionsgeschehen noch „relativ unauffällig“. Ausbrüche ließen sich durch Quarantäne bisher gut eindämmen.
Insgesamt, so der OB weiter, müsse die Stadt künftig wohl viele Veranstaltungen in Innenräumen auf den Prüfstand stellen. Im Gegensatz dazu sei der Lambertimarkt als Outdoor-Veranstaltung „vertretbar“, so Krogmann. Die Bändchenvergabe der Stadt habe gezeigt, dass etwa 95 Prozent der Marktbesucher geimpft sind.
Stiko-Empfehlung
Die Stadt orientiert sich bei den Impfungen an den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko). Die sieht vor, dass Auffrischungsimpfungen frühestens im Abstand von sechs Monaten erfolgen sollen. Nach der Stiko-Empfehlung, beziehungsweise dem Beschluss der Gesundheitsministerien, gilt, dass noch nicht geimpfte Personen ab zwölf Jahren eine Erst- oder Zweitimpfung erhalten können. Wer mit dem Vakzin von Johnson & Johnson einmalig geimpft wurde, kann bereits vier Wochen nach der Erstimpfung eine Booster-Impfung erhalten.