Nordwest-Zeitung

Impfpunkt steht in den Startlöche­rn

Öffnung in Schlosshöf­en an diesem Mittwoch – Terminbuch­ung ab sofort möglich

- Von Chelsy Haß

„Mama, gibt es eigentlich den Weihnachts­mann?“Bei dieser Frage seitens ihrer Tochter zuckte Theobalds Bekannte am Montagmorg­en auf dem Weg zur Schule innerlich zusammen. War jetzt der Moment der Wahrheit gekommen? Und wie das Ganze mit Worten verpacken, damit die Enttäuschu­ng nicht zu groß ausfällt? Oder das Kind doch weiter in dem Glauben lassen? Aber was, wenn es dann in der Schule zur Sprache kommt? Fragen über Fragen, die Eltern auf dem Fußweg zur Schule morgens kurz nach der Dämmerung nicht beantworte­n wollen. Ein geschickte­s Ablenkungs­manöver verschafft­e der Mutter eine Galgenfris­t: „Guck mal, da drüben ist doch das Mädchen aus deiner Schule. Ruf sie doch mal!“Ein paar Meter weiter war das Thema Weihnachts­mann also vom Tisch. Das Glück wird wahrschein­lich nur bis zum nächsten Familienes­sen vorhalten. Die passende Strategie für diese Unterhaltu­ng fehlt noch. Und dann folgt bestimmt direkt die Frage nach der Existenz der Zahnfee, vermutet

theobald@NWZmedien.de

Direktwahl Stadt-Redaktion: 0441/9988-2100 Fax: 0441/9988-2109; E-Mail: red.oldenburg@nwzmedien.de

Abonnement und Zustellung: 0441/99883333 NWZonline.de/aboservice

Oldenburg – Mit einem Damenmode-Geschäft hat der Ladenraum im Erdgeschos­s der Oldenburge­r Schlosshöf­e keine Ähnlichkei­t mehr. Bis vor kurzem wurde bei „Gina Tricot“noch Kleidung verkauft. Jetzt wurde die Fläche zum Impfpunkt umgebaut. Ab diesem Mittwoch, 24. November, werden hier Corona-Impfungen verabreich­t. Dafür hat die Stadt in dem von ihr angemietet­en Ladengesch­äft in den vergangene­n Tagen die nötige Infrastruk­tur geschaffen: Trennwände, Impfkabine­n und Warteberei­che sind entstanden.

Rund 400 Impfungen werden pro Tag im Impfpunkt der Stadt Oldenburg verabreich­t werden können. Um den zu erwartende­n Andrang zu steuern, hat sich die Stadtverwa­ltung dazu entschiede­n, ein Terminverg­abesystem einzuricht­en.

Mittwochs ohne Termin

Bürgerinne­n und Bürger können sich aber auch ohne Termin impfen lassen – und zwar immer mittwochs. „An diesen Tagen muss mit längeren Wartezeite­n gerechnet werden“, teilt die Stadtverwa­ltung mit. So können sich Interessie­rte direkt am AuftaktMit­twoch ab 10 Uhr ohne vorherige Terminbuch­ung zur Impfung einfinden. Wie die Stadt mitteilt, werden dann auch Sicherheit­skräfte vor Ort sein, um einen reibungslo­sen Ablauf zu gewährleis­ten. Eine mögliche Warteschla­nge wird über den östlichen Ein- und Ausgang des Centers nach draußen in Richtung Poststraße geleitet.

Geöffnet ist der Impfpunkt

Vorbereitu­ngen laufen: In einem leeren Geschäft in den Schlosshöf­en ist der Impfpunkt der Stadt aufgebaut worden. Am Mittwoch öffnet er.

montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr. Er ist mit etwa 20 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn besetzt. Dabei werden sowohl Erst- und Zweitimpfu­ngen als auch Auffrischu­ngsimpfung­en vorgenomme­n. Verimpft werden die mRNA-Impfstoffe von BionTech/Pfizer und Moderna.

Das Vakzin von Moderna wird jedoch aufgrund der aktualisie­rten Impfempfeh­lung nur noch an über 30-Jährige verabreich­t.

Oberbürger­meister Jürgen Krogmann appelliert in diesem Zusammenha­ng vor allem an die Menschen, die sich bislang noch nicht haben impfen

lassen, die Gelegenhei­t hierzu nun wahrzunehm­en: „Nutzen Sie unbedingt die Chance, sich selbst und andere zu schützen. Alle sind dringend dazu aufgerufen, die Verbreitun­g der Infektione­n zu stoppen und zu einer Entlastung der Krankenhäu­ser beizutrage­n.“

Steigende Zahlen

Im Ausschuss für Allgemeine Angelegenh­eiten sprach Krogmann am Montagnach­mittag unter anderem über die steigenden Infektions­zahlen in der Stadt. Die Inzidenz nähert sich demnach der 160er-Marke. Besonderes Augenmerk will er auf die Infektione­n von Kindern richten. Wie Sozialdeze­rnentin Dagmar Sachse betonte, seien die Schulen in Bezug auf das Infektions­geschehen noch „relativ unauffälli­g“. Ausbrüche ließen sich durch Quarantäne bisher gut eindämmen.

Insgesamt, so der OB weiter, müsse die Stadt künftig wohl viele Veranstalt­ungen in Innenräume­n auf den Prüfstand stellen. Im Gegensatz dazu sei der Lambertima­rkt als Outdoor-Veranstalt­ung „vertretbar“, so Krogmann. Die Bändchenve­rgabe der Stadt habe gezeigt, dass etwa 95 Prozent der Marktbesuc­her geimpft sind.

Stiko-Empfehlung

Die Stadt orientiert sich bei den Impfungen an den aktuellen Empfehlung­en der Ständigen Impfkommis­sion (Stiko). Die sieht vor, dass Auffrischu­ngsimpfung­en frühestens im Abstand von sechs Monaten erfolgen sollen. Nach der Stiko-Empfehlung, beziehungs­weise dem Beschluss der Gesundheit­sministeri­en, gilt, dass noch nicht geimpfte Personen ab zwölf Jahren eine Erst- oder Zweitimpfu­ng erhalten können. Wer mit dem Vakzin von Johnson & Johnson einmalig geimpft wurde, kann bereits vier Wochen nach der Erstimpfun­g eine Booster-Impfung erhalten.

 ?? BILD: Torsten von Reeken ??
BILD: Torsten von Reeken
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany