Nordwest-Zeitung

Nächste Etappe: Der Ironman auf Hawaii

Dötlinger Paul Senger qualifizie­rt sich für weltbekann­ten Triathlon auf der Pazifikins­el

- Von Verena Sieling

Dötlingen/Thun – Wenn es um Paul Sengers Teilnahme an Triathlons geht, kommt in Gesprächen gern mal die Frage auf: „Warst du schon mal auf Hawaii?“Im Oktober 2022 wird der gebürtige Dötlinger sagen können: „Ja. Ich habe dort am Ironman teilgenomm­en.“Der 25-Jährige hat sich für den weltbekann­ten Triathlon qualifizie­rt.

Platz drei geholt

Das heißt: Zunächst schien es, dass er es nicht geschafft habe – und das, obwohl er es beim Ironman in Thun in der Schweiz in seiner Altersklas­se (25 bis 29 Jahre) von insgesamt 90 Männern auf den dritten Platz geschafft hatte. Coronabedi­ngt war die Teilnehmer­zahl auf Hawaii zunächst reduziert worden. Da der Wettkampf nun auf zwei Tage aufgeteilt wird, wurden wieder mehr Männer und Frauen zugelassen.

Den Ironman auf Hawaii kannte Senger bisher nur aus

Qualifizie­rte sich beim Ironman in Thun für den Wettkampf auf Hawaii: der Dötlinger Paul Senger

dem Fernsehen: „Damals habe ich ihn mir nachts auf dem Sofa bei einem Kumpel angeguckt“, erzählt er und erinnert sich: „Ich war im Schwimmver­ein in Wildeshaus­en. Wolfgang Grotelüsch­en hat uns trainiert. Er brachte mich zum Triathlon.“Grotelüsch­en habe ihm damals ein Rennfahrra­d besorgt.

2012 trat Senger damit beim Silbersee-Triathlon in Stuhr an. „Ich konnte ja einigermaß­en schwimmen und

laufen – auf dem Rad konnte ich gar nichts“, erzählt er und lacht. Mit seinem Umzug nach Aachen, wo er Bauingenie­urwesen studiert, schloss er sich einem Triathlon-Verein an.

Zusammen mit seiner Freundin hatte er sich elf Monate lang in die heiße Vorbereitu­ng für den Ironman in Thun begeben. „Eigentlich wären es neun gewesen. Aber der Triathlon wurde coronabedi­ngt verschoben.“Dann war es so weit: 3,8 Kilometer

Auch ein Marathon gehört zum Triathlon dazu.

Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42,2 Kilometer Laufen. Da das Wasser im See mit 17 Grad Celsius laut Veranstalt­er zu kalt war, schwammen die Teilnehmer­innen und Teilnehmer 3 Kilometer.

Die Radstrecke sei mit dem Blick auf die Berge wunderschö­n gewesen, schwärmt Senger – bergauf und bergab ging es aber auch mental. Die Radstrecke beinhaltet­e ein Waldstück. „Die Sonne knallte, mal war es hell, dann wieder dunkel, hell, dunkel. Danach war mir richtig schwindeli­g.“Danach folgte eine lange Abfahrt. „Zum Glück – da bin ich nur gerollt.“

Ab Januar möchte Paul Senger wieder Struktur in sein Training bringen. „Im Frühjahr muss ich dann noch meine Masterarbe­it schreiben.“Einen inneren Schweinehu­nd kennt der begeistert­e Sportler aber dennoch. „Jetzt gerade im November. Da denke ich mir: Wieso muss ich im Dunkeln raus bei Nieselrege­n?“Sein Tipp: Sich mit Freunden verabreden, um vom Sofa hochzukomm­en.

„Kann viel passieren“

Welche Chancen er sich für Hawaii ausrechnet? „Da kann viel passieren. Die Top 5 der Altersklas­sen bekommen so eine Salatschüs­sel“, beschreibt er die Trophäe, die er in den Händen halten könnte. Seine Freundin habe den Triathlon in Thun auch gemeistert. „Qualifizie­rt hat sie sich leider nicht – aber sie kommt auf jeden Fall mit nach Hawaii.“

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BILD: privat
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BILD: privat

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