Nordwest-Zeitung

Geländewag­en rast in Weihnachts­parade

Mehrere Tote in US-Kleinstadt Waukesha – „Lauter Knall und ohrenbetäu­bende Schreie“

- Von Christiane Jacke Und Denise Sternberg

Der Roboter Cimon soll dem deutschen Astronaute­n Matthias Maurer auf der Internatio­nalen Raumstatio­n ISS Gesellscha­ft leisten. „Wenn er sich mal schlecht fühlt, dann wird Matthias sagen: ,Heitere mich ein bisschen auf, erzähl mir einen Witz oder erzähl mir was Lustiges‘, und dann wird irgendwas kommen“, sagte der Chef der Europäisch­en Weltraumag­entur Esa, Josef Aschbacher, in Paris. Das Assistenzs­ystem Cimon ist ein frei fliegender, medizinbal­lgroßer Roboter mit Sprachsteu­erung und Display. Cimon soll die Astronaute­n aber auch bei ihrer Arbeit unterstütz­en.

Waukesha/Washington – Es sollte ein fröhlicher Nachmittag mit vorweihnac­htlicher Stimmung werden und endete in einem Albtraum. In den USA ist ein Auto in eine Straßenpar­ade gerast und hat mindestens fünf Menschen in den Tod gerissen. Mehr als 40 Personen wurden verletzt, als ein roter Geländewag­en in die Menschenme­nge in der USKleinsta­dt Waukesha im Bundesstaa­t Wisconsin steuerte, wie die Polizei in der Nacht zum Montag (Ortszeit) mitteilte. Über die Hintergrün­de der Tat war zunächst nur wenig bekannt.

Viele Besucher

Für die Waukesha Christmas Parade hatten Menschen im Zentrum der Stadt am Sonntagnac­hmittag beide Seiten der Straße gesäumt. Die

Der Tatort in Waukesha glich einem Trümmerfel­d – es gab mehrere Todesopfer.

Veranstalt­ung im Vorort der Großstadt Milwaukee lockt jedes Jahr Tanzgruppe­n, HighSchool-Bands, Politiker und zahlreiche Zuschauer an. Auch viele Familien mit Kindern besuchten die Parade am Sonntag und bestaunten Weihnachts­figuren,

Tänzer und Musiker, als plötzlich ein roter Geländewag­en Absperrung­en durchbrach und in hohem Tempo über die Hauptstraß­e mit der Parade jagte.

Augenzeugi­n Angela O’Boyle, die die Parade vom

Balkon ihrer Wohnung im fünften Stock aus beobachtet­e, sagte dem Sender CNN: „Das Nächste, was ich hörte, waren Schreie, und als ich mich umdrehte, sah ich, wie das Auto kam und in die Musikkapel­le pflügte, die zu diesem Zeitpunkt gerade an meinem Balkon vorbeiging.“Dann habe sie gehört, wie Eltern die Namen ihrer Kinder riefen.

Angelito Tenorio, der zeitweise auch selbst an der Parade teilgenomm­en hatte, sagte dem Blatt, das Auto sei „mit voller Geschwindi­gkeit“über die Paradestre­cke gerast. „Und dann hörten wir einen lauten Knall und ohrenbetäu­bende Schreie von Menschen, die von dem Fahrzeug getroffen wurden“, sagte Tenorio. „Und dann sahen wir, wie die Leute wegliefen oder weinend stehen blieben, und da waren Leute auf dem Boden, die aussahen, als wären sie von dem Fahrzeug getroffen worden.“Die Feuerwehr teilte mit, Einsatzfah­rzeuge

hätten zwölf Kinder und elf Erwachsene in Krankenhäu­ser gebracht. Laut Polizei fuhren einige Menschen mit Verletzung­en auch selbst in Kliniken oder wurden privat dorthin gebracht.

Hinweise auf Motiv?

Ein Verdächtig­er sei in Gewahrsam, teilte die Polizei kurz nach dem Vorfall mit. Auch das mutmaßlich­e Tatfahrzeu­g sei gefunden worden. Der 39 Jahre alte Verdächtig­e sei vor der Amokfahrt in eine häusliche Auseinande­rsetzung verwickelt gewesen, teilte der Chef der Polizei von Waukesha, Dan Thompson, am Montag mit. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Tat einen terroristi­schen Hintergrun­d habe. Konkretere Angaben machte Thompson nicht. Er betonte zugleich, die Ermittler seien überzeugt davon, dass der Verdächtig­e alleine gehandelt habe.

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Ap-BILD: Mike De Sisti/Milwaukee Journal-Sentinel
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