Spannende Thrillerserie mit Schockmomenten
„Westwall“über Rechtsextreme und den Verfassungsschutz ab sofort in der ZDF-Mediathek
Köln/Berlin – Es ist ein Bauwerk, das den Größenwahn der Nazis in erschreckender Weise widerspiegelt: Der Westwall war eine mehr als 600 Kilometer lange Verteidigungslinie mit Tausenden Bunkern, Stollen und Gräben. Noch heute sind Überreste sichtbar, etwa in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Die Hochglanz-Thrillerserie „Westwall“, die ab sofort in der ZDF-Mediathek zu sehen ist, spielt zwar zwischen den alten Bunkerruinen – ist thematisch aber hochaktuell. Am 27. November werden die ersten zwei Folgen auch im klassischen ZDF-Fernsehen gezeigt. Alle Episoden laufen dann später bei ZDFneo.
Die untergetauchte Rechtsextremistin Ira Tetzel (böse und zugleich charismatisch: Jeanette Hain) rekrutiert obdachlose Jugendliche und trainiert sie in einem Waldgebiet am früheren Westwall für einen Terroranschlag. Der Verfassungsschutz ist ihr auf der Spur, auch dank des Aussteigers Nick (Jannik Schümann, „Tribes of Europa“) und der Polizeischülerin Julia (Emma Bading, „Play“), die zum Spielball einer Verschwörung und ihrer familiären Vergangenheit wird.
Gut und Böse
Im Laufe der sechs Folgen, die mit spannenden Wendungen und Schockmomenten aufwarten, verschwimmen Gut und Böse immer wieder. Die Zerrissenheit der Charaktere ist deutlich spürbar.
Da wäre Verfassungsschüt
Julia (Emma Bading) will endlich die Wahrheit von Nick (Jannik Schümann) erfahren.
Florian Keppler (Devid Striesow, „8 Tage“), der den heimatlosen Nick als V-Mann auf Julia ansetzt, in Lebensgefahr bringt und dennoch wie seinen eigenen Sohn umsorgt. Nick wiederum, der noch immer ein großes HakenkreuzTattoo auf dem Rücken hat,
verliebt sich in die selbstbewusst-bockige Polizeischülerin und muss sie dennoch hintergehen.
„Türkisch für Anfänger“-Autor Benedikt Gollhardt, der nun auch das Drehbuch für die Serie schrieb, feierte 2019 mit dem Roman „Westzer wall“sein Thriller-Debüt. Inspiriert wurde er von den NSUMorden ebenso wie von der Unterwanderung der rechten Szene durch den Verfassungsschutz.
Prominent besetzt
In der ZDF-Serie, die in Köln spielt und vor einem Jahr im polnischen Krakau gedreht wurde, sind Nachrichtendienste und Rechtsterroristen eng vernetzt. Im Zentrum steht allerdings die Geschichte zweier Außenseiter und die Frage, warum junge Menschen in die rechtsextreme Szene abrutschen.
„Westwall“ist prominent besetzt (in weiteren Rollen: Suzanne von Borsody und Kostja Ullmann), rasant und stellenweise erschreckend realistisch.