Hilfe und weitere Aktionen
Machen mit einer Plakataktion in VWG-Bussen auf das Thema „Gewalt an Frauen“aufmerksam: (von links) Anja Kröber, Johanna Reimann und Renate Vossler.
Unterstützung holen
„Von Gewalt kann jede Frau betroffen sein, unabhängig von Bildung, Alter oder kulturellem Hintergrund“, macht Renate Vossler, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, deutlich. „Uns war es wichtig, Frauen verschiedener Hintergründe anzusprechen und zu motivieren, sich Unterstützung zu holen.“Auch Sarah Rost von der Polizeiinspektion Oldenburg-Ammerland betont: „Wir können Frauen nur ermutigen, häusliche Gewalt anzuzeigen – auch wenn es ein schwieriger Weg ist, der Kraft und Durchhaltevermögen
braucht.“Die Polizei unterstütze Frauen, indem sie etwa Kontakt zu Hilfeeinrichtungen herstelle und verpflichtende „Platzverweise“für den gewalttätigen Partner aussprechen könne. Damit gewinnen die Frauen Zeit, um bei Gericht ein Annäherungsverbot zu beantragen.
Die Plakat-Kampagne verzichte bewusst darauf, Gewalt bildlich darzustellen. Dennoch sei sie realistisch in ihren vorwurfsvollen, verharmlosenden Aussagen, mit denen sich viele von Gewalt betroffene Frauen konfrontiert sähen, heißt es vonseiten der Organisatorinnen. „Du hast es nicht
anders verdient“, „Du gehörst mir“oder „Dir glaubt doch eh keiner“: Sätze wie diese zielten darauf ab, betroffenen Frauen die Schuld zu geben für das, was ihnen widerfährt, sie einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen.
Die Welt in orange
Unter dem Motto „Orange the World“wird die Situation unterdrückter Frauen und Mädchen am 25. November zusätzlich beleuchtet: Der Serviceclub Zonta International lässt weltweit die Fassaden von Gebäuden und Sehenswürdigkeiten in orangefarbe
Das bundesweite Auch die Einsätze
der Polizei wegen häuslicher Gewalt stiegen 2020 bundesweit um 6,6 Prozent, sagt der Verein „Frauenhaus-Koordinierung“und verweist auf eine Umfrage der Zeitung „Die Welt“. Niedersachsen lag hier mit einem Anstieg von 6,8 Prozent etwa im Durchschnitt, Bremen/Bremerhaven mit 13,8 unter den auffälligsten Bundesländern. Die Polizei in Oldenburg hat nach eigenen Angaben keine Häufung der Einsätze wegen häuslicher Gewalt verzeichnet.
Zum Internationalen
Tag gegen Gewalt an Frauen sind in Oldenburg weitere Aktionen geplant. Präventionsrat
nes Licht tauchen. In Oldenburg beteiligen sich auch das Kulturzentrum PFL, Lappan, Horst-Janssen-Museum, Universität
und Gleichstellungsbüro der Stadt starten mit 98 Bäckereien eine Aktion auf orangefarbenen Brötchentüten mit der Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte“und einem QRCode zu Hilfekontakten in der Region. Zudem werden Fahnen der Menschenrechtsorganisation Terre de femmes am Pferdemarkt, PFL, Stadtmuseum und der Universität gehisst.
Der Film
zum weltweiten Projekt „Woman“läuft am 25. November um 19 Uhr im cine k. „Woman“bietet 2000 Frauen aus 50 Ländern eine Stimme und zeigt die Ungerechtigkeiten, denen Frauen auf der ganzen Welt ausgesetzt sind. Gleichzeitig unterstreicht „Woman“die Stärke der Frauen.
Hilfe finden
betroffene Frauen und Mädchen bei Beratungsstellen wie BISS und Wildwasser, dem Präventionsrat und dem Frauenhaus sowie unter der bundesweiten Rufnummer 08000/116 016.
und Staatstheater sowie die Jugendherberge, Einzelhandelsgeschäfte oder die Galerie Lake im Herbartgang.