Baskets-Chef zählt Oldenburgs Profis an
Schüller fehlen die Typen im Team – Mit Nettigkeit bleiben Siege aus
Oldenburgs – Wenn es nach Hermann Schüller geht, brauchen die EWE Baskets Oldenburg in der prekären sportlichen Situation einen wie Michael Jordan. Nicht nur weil die einstige NBA-Ikone einer der besten Basketballer der Geschichte war und immer noch ist, sondern vielmehr, weil der heute 58-Jährige ein ehrgeiziger Typ war, ein „Drecksack“auf dem Parkett – von seinen Gegnern und Mitspielern auf dem Feld teilweise gehasst, aber respektiert.
Spieler in Verantwortung
Natürlich weiß der Clubchef
des Bundesligisten, dass es einen wie Jordan nicht noch einmal gibt. Vielmehr geht es Schüller um die Einstellung und Mentalität.
„Ich erwarte in solchen Situationen, dass der Tritt in den Hintern erfolgen muss, wenn sie sich nicht ausreichend bewegen und kämpfen. In schwierigen Situationen, wie im Leben auch, braucht es eine andere Verhaltensweise“, sagte Schüller am Mittwoch. Mit Nettigkeit gewinne man schließlich keine Spiele.
In der Bundesliga liegen die Oldenburger mit sieben Niederlagen in neun Spielen auf dem letzten Tabellenplatz. Dem Baskets-Boss fehle im Kader derzeit ein „aggressive leader“, ein Leitwolf der vorangeht und auch mal ein Zeichen setzt – ein Mark van Bommel (der ehemalige Fußball-Profi prägte diesen Bezeichnung des „aggressive leader“beim FC Bayern nachhaltig) des Basketballs sozusagen.
Transferfrage offen
Zeitgleich stellte sich Schüller erneut vor Trainer Mladen Drijencic und nahm die Profis in die Pflicht: „Die Trainer sind oft in solchen Momenten machtlos. Die Spieler selbst müssen sich mehr pushen und zwar deutlich. Das ist hier kein Wunschkonzert.“
Beim Erfolg gegen Brose Bamberg zeigten die Spieler dieses kämpferische und leidenschaftliche Gesicht – eine der wenigen Ausnahmen bislang in dieser Spielzeit. Ob die Verantwortlichen in Oldenburg vor dem nächsten Auftritt in der Bundesliga am Samstag, 4. Dezember, bei den Baskets Bonn noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden und eben einen solchen Charakterkopf nachverpflichten, ließ der Clubboss unkommentiert. Offen bleibt damit, ob es personelle Veränderungen bei den Baskets gibt.