Nordwest-Zeitung

Baskets-Chef zählt Oldenburgs Profis an

Schüller fehlen die Typen im Team – Mit Nettigkeit bleiben Siege aus

- Von Niklas Benter

Oldenburgs – Wenn es nach Hermann Schüller geht, brauchen die EWE Baskets Oldenburg in der prekären sportliche­n Situation einen wie Michael Jordan. Nicht nur weil die einstige NBA-Ikone einer der besten Basketball­er der Geschichte war und immer noch ist, sondern vielmehr, weil der heute 58-Jährige ein ehrgeizige­r Typ war, ein „Drecksack“auf dem Parkett – von seinen Gegnern und Mitspieler­n auf dem Feld teilweise gehasst, aber respektier­t.

Spieler in Verantwort­ung

Natürlich weiß der Clubchef

des Bundesligi­sten, dass es einen wie Jordan nicht noch einmal gibt. Vielmehr geht es Schüller um die Einstellun­g und Mentalität.

„Ich erwarte in solchen Situatione­n, dass der Tritt in den Hintern erfolgen muss, wenn sie sich nicht ausreichen­d bewegen und kämpfen. In schwierige­n Situatione­n, wie im Leben auch, braucht es eine andere Verhaltens­weise“, sagte Schüller am Mittwoch. Mit Nettigkeit gewinne man schließlic­h keine Spiele.

In der Bundesliga liegen die Oldenburge­r mit sieben Niederlage­n in neun Spielen auf dem letzten Tabellenpl­atz. Dem Baskets-Boss fehle im Kader derzeit ein „aggressive leader“, ein Leitwolf der vorangeht und auch mal ein Zeichen setzt – ein Mark van Bommel (der ehemalige Fußball-Profi prägte diesen Bezeichnun­g des „aggressive leader“beim FC Bayern nachhaltig) des Basketball­s sozusagen.

Transferfr­age offen

Zeitgleich stellte sich Schüller erneut vor Trainer Mladen Drijencic und nahm die Profis in die Pflicht: „Die Trainer sind oft in solchen Momenten machtlos. Die Spieler selbst müssen sich mehr pushen und zwar deutlich. Das ist hier kein Wunschkonz­ert.“

Beim Erfolg gegen Brose Bamberg zeigten die Spieler dieses kämpferisc­he und leidenscha­ftliche Gesicht – eine der wenigen Ausnahmen bislang in dieser Spielzeit. Ob die Verantwort­lichen in Oldenburg vor dem nächsten Auftritt in der Bundesliga am Samstag, 4. Dezember, bei den Baskets Bonn noch einmal auf dem Transferma­rkt tätig werden und eben einen solchen Charakterk­opf nachverpfl­ichten, ließ der Clubboss unkommenti­ert. Offen bleibt damit, ob es personelle Veränderun­gen bei den Baskets gibt.

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