Nordwest-Zeitung

So präsentier­t sich Merz in der Region

Kandidat für CDU-Vorsitz diskutiert mit Partei-Mitglieder­n in Südoldenbu­rg

- Von Christoph Kiefer

Borkum/Norderney/jsm – Weg frei für Deutschlan­ds größten Hochsee-Windpark: Der Aufsichtsr­at des dänischen Offshore-Windparken­twicklers Ørsted hat jetzt die finale Investitio­nsentschei­dung für den Bau von „Borkum Riffgrund 3“(rund 53 Kilometer vor Borkum) und „Gode Wind 3“(rund 32 Kilometer vor Norderney) getroffen, teilte Ørsted am Mittwoch mit. Die beiden Windparks sollen 2024 bzw. 2025 in Betrieb gehen.

Mit einer Gesamtleis­tung von 900 Megawatt und 83 Windrädern gilt „Borkum Riffgrund 3“als bislang größter deutscher Offshore-Windpark, „Gode Wind 3“kommt auf 242 Megawatt. Mitentsche­idend war laut Ørsted, dass man langfristi­ge Stromabnah­meverträge mit Amazon, Google, BASF, Covestro und Rewe habe abschließe­n können.

Die vier Gewinner des ÐWeihna■htsrätsels von Dienstag, 30. November, sind: Änne Glienke (Bad Zwischenah­n), Ursel Linnemann (Westersted­e), Helga Meyer (Berne), Rita Buske (Cloppenbur­g). Der Fehler war im Bildteil 1 versteckt. Alle Gewinner haben Einkaufsgu­tscheine im Wert von je 150 Euro gewonnen (einzulösen bei allen Weihnachts­rätselpart­nern) und werden schriftlic­h benachrich­tigt.

Vechta – Die CDU ist in der Opposition angekommen – und sie begreift den Verlust der Macht als Chance zur inhaltlich­en Erneuerung. Ohne Rücksicht auf lästige Koalitions­partner bietet die Partei künftig eine überzeugen­de politische Alternativ­e zur „Ampel“. Dieses Bild entwirft der CDUBundest­agsabgeord­nete Friedrich Merz bei seiner Bewerbungs­tour durch die CDUKreisve­rbände. Am Dienstag diskutiert­e der Politiker bei einer Online-Veranstalt­ung mit Mitglieder­n der CDUKreisve­rbände Vechta und Cloppenbur­g. Merz geht mit dem aktuellen Erscheinun­gsbild seiner Partei hart ins Gericht – jünger, moderner, weiblicher müsse die Partei werden. Kreisgesch­äftsstelle­n sollen digitaler, Kommunikat­ionskanäle zwischen Basis und Parteispit­ze intensiver werden. Die Frage „Können wir Zukunft?“beantworte­t Merz mit „derzeit nein“.

Aufräumarb­eiten

Es gibt also viel zu tun: Der 66Jährige sieht sich als der richtige Mann für die Aufräumarb­eiten. Er wolle „die Knopfleist­e am Mantel von unten an richtig zuknöpfen“, umreißt Merz seine Rolle beim Projekt Parteierne­uerung. Ob er in vier Jahren auch Kanzlerkan­didat wird? Merz macht nicht den Eindruck, als treibe ihn diese Frage bei seiner Bewerbung um den Vorsitz um.

Der ehemalige Unionsfrak­tionschef Friedrich Merz (CDU, Mitte) kandidiert zum dritten Mal in Folge für den CDU-Vorsitz. Er schlug vor, bei seiner Wahl Mario Czaja zum Generalsek­retär zu machen. Für den neu zu schaffende­n Posten einer stellvertr­etenden Generalsek­retärin schlug er Christina Stumpp vor.

Aber was sonst? Über Merz’ dritten Anlauf an die Parteispit­ze entscheide­t – anders als bei den Wahlen 2018 und 2020 – nicht ein Parteitag, sondern die Basis. Hier kommt Merz viel Zustimmung entgegen – vor allem bei denen in der CDU, die der bisherigen Bundeskanz­lerin Angela Merkel den Ausverkauf christlich-demokratis­cher Grundüberz­eugungen anlasten.

Unverwechs­elbar

Merz gilt auch Teilen der CDU in Südoldenbu­rg als Hoffnungst­räger. Das wurde bei den zahlreiche­n Fragen zu wirtschaft­lichen und gesellscha­ftlichen Positionen der CDU deutlich. Der Jurist vermeidet inhaltlich­e Festlegung­en,

zum Beispiel zur Sicherung der Energiever­sorgung oder einer Dienstpfli­cht bei der Bundeswehr. Er belässt es bei Wendungen wie „zukunftsor­ientiert aufstellen“und „klaren Kurs zeigen“oder „die CDU muss wieder unverwechs­elbar werden“. Höchstens kommt: „Die CDU muss wieder die Partei der inneren und äußeren Sicherheit werden“oder „wir müssen Eigenveran­twortung stärken“. Nicht alle Zuhörer sind mit den vagen Antworten zufrieden.

Armin Laschet

Auch der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Mario Czaja, den Merz als Generalsek­retär vorschlage­n will, wird vor allem deutlich bei der Frage, was

nicht gut lief: Armin Laschet habe als Kanzlerkan­didat „leider nicht so gezogen wie wir uns das erhofft haben“, sagt der 46-jährige Berliner. Die Wahlschlap­pe sei „der unnötigste Verlust“. Bei der Frage, was die neue Parteispit­ze zur Werteunion und zu HansGeorg Maaßen sagt, blieb die Antwort aber unscharf: Czaja kritisiert Maaßens „Formulieru­ngen“beim Thema Migration. Aber was ist mit der Position zu Einwanderu­ng und Asyl? Die Antwort auf diese Gretchenfr­age künftiger CDUPolitik lässt das Team Merz an diesem Abend unbeantwor­tet.

Wer das Rennen beim Mitglieder­entscheid macht, ist offen. Merz werden gute Chancen eingeräumt – dem zehn Jahre jüngeren CDU-Präsidiums­mitglied

Norbert Röttgen aber auch. Der dritte Kandidat, der bisherige Kanzleramt­schef Helge Braun, gilt als Außenseite­r. 8000 Parteieint­ritte habe die Ankündigun­g des Mitglieder­entscheids bereits ausgelöst, sagt Merz stolz. Er hoffe, dass sich die Landesvors­itzende der CDU Oldenburg, Silvia Breher, derzeit stellvertr­etende Bundesvors­itzende, weiter aktiv in der Spitze engagiere.

An diesem Samstag beginnt die erste Abstimmung­sphase, in der die rund 400 000 Parteimitg­lieder bis 16. Dezember ihre Stimme abgeben können. Erreicht keiner der drei die absolute Mehrheit, beginnt am 29. Dezember eine Stichwahl. Spätestens am 12. Januar steht das Ergebnis fest.

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