Nordwest-Zeitung

Schwächeln­de Wirtschaft und leichter Baby-Zuwachs

Das sagen die umfassende­n Ergebnisse des Niedersach­sen-Monitors aus

- Von Christina Sticht

Hannover – Corona hat die Wirtschaft in Niedersach­sen ausgebrems­t – vor allem die Jugendarbe­itslosigke­it erhöht und große Löcher in die öffentlich­en Kassen gerissen. Das geht aus dem am Freitag vorgestell­ten Niedersach­senMonitor hervor.

Anzeichen für Erholung

Der mehr als 100-seitige Bericht erscheint jährlich und enthält auch Daten zur Bevölkerun­g, Bildung oder Armutsgefä­hrdung.

Die Präsidenti­n des Landesamte­s für Statistik, Simone Lehmann, präsentier­te in Hannover zudem vorläufige Zahlen für 2021. Es gebe Anzei

chen für eine Erholung der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmar­kt, s agte sie. Allerseien die Auswirkung­en der vierten Welle noch unklar. Eine positive Nachricht gab es dann aber doch: In den ersten acht Monaten 2021 wurden landesweit 50 518 Geburten registrier­t, das waren 1066 Geburten mehr als im gleichen Zeitraum 2020.

Wirtschaft­szahlen

Die Wirtschaft­sleistung in Niedersach­sen brach 2020 ein, das Bruttoinla­ndsprodukt (BIP) sank real um 4,9 Prozent. Entgegen dem Trend verzeichne­te das Baugewerbe ein Umsatzplus von 8,8 Prozent.

Im ersten Halbjahr 2021 stieg das BIP im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2020 nach vorläufige­n Zahlen um%3,9

Prozent – der drittstärk­ste Anstieg im Vergleich der Bundesländ­er.

Arbeitslos­enquote

Die Zahl der Erwerbstät­igen sank 2020 landesweit um ein Prozent auf 4,11 Millionen. Die Arbeitslos­enquote stieg um 0,8 auf 5,8 Prozent. „Ohne Kurzarbeit wäre der Wert wahrschein­lich höher gewesen“, sagte Lehmann.

Eklatant war der Anstieg der Jugendarbe­itslosigke­it: Im Jahresdurc­hschnitt waren in Niedersach­sen knapp 27 200 Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet – 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bundesschn­itt stieg ihre Zahl sogar um 25,3 Prozent. Es wurden 9,5 Prozent weniger neue Ausbildung­sverträge abgedings schlossen, auch die Zahl der Abschluss- und Meisterprü­fungen ging deutlich zurück. Die Ausgaben von Land, Kommunen und Sozialvers­icherungen in Niedersach­sen stiegen 2020 um 13,6 Prozent und damit stärker als die Einnahmen mit einem Plus von 3,7 Prozent.

Die niedersäch­sische Bevölkerun­g wuchs 2020 das neunte Jahr in Folge – und zwar um ein Prozent auf gut acht Millionen Menschen. Grund für diesen Zuwachs war den Statistike­rn zufolge Zuwanderun­g aus dem In- und Ausland, denn es starben knapp 23 000 Personen mehr als geboren wurden. Die Zahl der Geburten stieg 2020 im Vergleich zu 2019 leicht um 833 Kinder.

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DPA-BILD: Strauch Statistike­n deuten auf ein Baby-Boom hin.

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