Asiatisches im Degode-Haus und neue Kegelbahn
„ÁRO“soll Anfang 2022 starten – Schwarzlicht-Kegeln beim OTeV – Treffen am Tresen von Klinge
Oldenburg – In einem der ältesten und markantesten Häuser der Innenstadt werden die Macher des Veggie-Lokals „Gustav Grün“mit einem neuen Bowl-Konzept mit asiatischem Flair eröffnen. Das „ÁRO“– das erste gibt es bereits seit 2018 in Münster – soll „Anfang des neuen Jahres im Degode-Haus starten“, sagte Hakan Erkekogullari am Freitag. Erkekogullari war schon in Bremer Schulzeiten mit den späteren Gründern von „Gustav Grün“(Münster) befreundet und betreibt das Oldenburger
Theken
„Gustav Grün“in der Haarenstraße, er wird hier auch das „ÁRO“betreiben. Auf der Fläche war zuletzt die Stadtbäckerei, daneben ist Birkenstock.
Zum Konzept sagte der künftige Inhaber am Freitag: „Zunächst wählt man zwischen Reis oder Blattspinat als Basis, danach gibt es fünf Toppingmöglichkeiten – zum Beispiel Tomaten, Avocado, Rotkraut, Mango und an dritter Stelle die warmen Komponenten, sowohl für die fleischessenden, wie auch für die vegetarisch oder vegan Lebenden, unter anderem Lemongrass
Blick auf Rathaus, Lambertikirche und Degodehaus – dort zieht neben Birkenstock Anfang des neuen Jahres ein „ÀRO“der Gustav-Grün-Macher ein.
Tofu, Chickpea Pumkinspice oder Yakitori Chicken.“Dazu gibt es Saucen wie Chili-Mayo, Koriander-Limette oder Avocado-Sesam.
„P19“mit Schwarzlicht-Kegeln
Am Johann-Justus-Weg gibt es jetzt eine Schwarzlicht-Kegelbahn. Eingerichtet hat sie der neue Betreiber des „P19“, der öffentlichen Gastronomie des OTeV, Witali Pede. Der 38Jährige hatte die Gastronomie des OTeV – vorher „Yezbar“– von Olga Yezyeyeva, für die er lange gearbeitet hat, übernommen. Die alte Kegelbahn, die es dort gab, hat Pede umbauen
lassen, renoviert und auch zusammen mit Sprayern im Comic-Design neu gestaltet. Wände, Kegel und Kugeln leuchten jetzt in der Dunkelheit.
Das „P19“, das er auch vermietet, bringt bringt als Restaurant und Bar Kulinarisches aus den USA sowie der deutschen, italienischen und russischen Küche auf den Tisch. Auf der Karte stehen unter anderem Pizzen, Baguettes, Rollos, Pasta, Burger und Salate. Witali Pedes Bruder Nick Pede (25) betreibt von dort aus außerdem den Lieferservice „Pizzamedic“für die gesamte
P19-Karte. In den Namen hat der 25-Jährige mit seine Ausbildung als Notfallsanitäter einfließen lassen. Das „P19“hat seinen Namen von der OTeV-Anlage. Witali Pede sagt: „Hier gibt es 14 Außen- und vier Hallenplätze, ich habe den 19. Platz – und P19 klingt auch interessanter als P1“, lacht der Oldenburger Gastronom in Anspielung auf die Münchner Diskothek. Nostalgie bei Café Klinge
Eine Mischung aus Nostalgie, Melancholie und Wiedersehensfreude gab es am Freitag im bereits geschlossenen Café Klinge am Theaterwall.
Mit Sprayern gestaltet: die neue Schwarzlicht-Kegelbahn am Johann-Justus-Weg.
Dort war zu einem Sonderverkauf nicht nur von Weihnachtsgebäck, sondern auch des alten Klinge-Porzellans eingeladen worden (auch heute noch). Schon vor der Öffnung bildete sich eine längere Schlange. Kundin Gesine Multhaupt, die Pistazien- und Mandelecken erstand, sagte: „Ich bin aus Nostalgie hier. Ich finde es sehr schade, dass dieses Traditionscafé nicht mehr geöffnet hat, auch in der Weihnachtszeit habe ich hier immer leckere Sachen gekauft.“
Auch Frauke Käding, die sich mit Spekulatius und Lebkuchen für die Adventstage versorgte, gehörte zu den vielen Kundinnen. Sie sagte: „Ja, die fehlen mir halt. Weil es so ein althergebrachtes Café war, urig, vielleicht auch ein bisschen altbacken, das hatte aber
immer Charme, dazu dieses abwechslungsreiche Kuchenbuffet, das sind einfach gute, selbstgemachte Produkte.“
Jutta Klinge sagte am Nachmittag: „Es waren sehr viele Kunden hier, viele haben noch einmal zum Ausdruck gebracht, wie schade sie es finden, dass wir mit dem Café hier weg sind, einige haben aber auch gesagt, wie toll sie es finden, dass wir nochmal aufhaben oder dass man sich doch noch einmal sieht. Ein älterer Herr war hier, dessen Mutter im Weltkrieg hierher gekommen war und für dessen Familie ,Klinge’ über all die Jahrzehnte ein schöner Bezugspunkt war, er hat ganz viel Geschirr mitgenommen, weil da so viele Erinnerungen dranhängen. Das finde ich sehr nett.“