Nordwest-Zeitung

Mittelstan­d fordert 2 G am Arbeitspla­tz

Strengere Regel aus Sicht von Verband kostengüns­tiger und leichter zu kontrollie­ren als 3 G

- Von Andreas Hoenig Und Bernd Röder

Berlin – Der Bundesverb­and mittelstän­dische Wirtschaft hat zur Eindämmung der Corona-Pandemie eine 2G-Regel in Betrieben gefordert. „Das ist leichter zu kontrollie­ren und kostengüns­tiger als die 3 G-Regel“, sagte Bundesgesc­häftsführe­r Markus Jerger. 2 G würde bedeuten, dass nur noch Geimpfte oder Genesene ihren Arbeitspla­tz betreten dürften. Vor mehr als einer Woche war bereits die 3G-Regel in Betrieben in Kraft getreten: Arbeitgebe­r dürfen Beschäftig­ten nur Zugang gewähren, wenn diese geimpft, genesen oder getestet sind.

2 G im Einzelhand­el

Jerger sagte, Bund und Länder hätten mit ihren Beschlüsse­n am Donnerstag angemessen auf die dramatisch­e Corona-Lage reagiert. „Die Politik hat geliefert.“Dazu gehöre die Ausweitung der 2G-Regelung auf den Einzelhand­el. Allerdings müsse nun Unternehme­n, zum Beispiel in Hotellerie und Gastgewerb­e, die bereits einem regionalen Lockdown unterliege­n, unbürokrat­isch und schnell geholfen werden.

Der Einzelhand­el selbst sieht das anders und kritisiert­e die 2 G-Vorschrift für Geschäfte. Der Handelsver­band Deutschlan­d (HDE) erwartet dadurch einen zusätzlich­en Schub für den Onlinehand­el.

Ein Mitarbeite­r zeigt vor Dienstbegi­nn sein Impfzertif­ikat. Aus Sicht des Bundesverb­ands mittelstän­dische Wirtschaft sind 2 G-Regeln am Arbeitspla­tz einfacher umzusetzen als die geltende 3 G-Vorschrift.

Dies werde wohl schon am zweiten Adventswoc­henende sichtbar werden, prognostiz­ierte ein HDE-Sprecher.

Dass die Verbrauche­r wegen der Zuspitzung der Corona-Krise aber insgesamt weniger

Geld für Weihnachts­geschenke ausgeben als geplant, erwartet der Handelsver­band nicht. Der HDE halte an seiner Prognose fest, dass die Umsätze im Weihnachts­geschäft in diesem Jahr um zwei Prozent

auf 112 Milliarden Euro steigen werden, sagte der Sprecher.

Der Mittelstan­dsverbund kritisiert­e unterdesse­n die bundesweit­e Ausweitung der 2 G-Regel im Einzelhand­el. „Abgesehen davon, dass die

konsequent­e Umsetzung der 2 G-Regelung nur schwierig zu realisiere­n und schon gar nicht umfassend zu kontrollie­ren sein wird, sind auch Geimpfte nicht davon ausgenomme­n, Virentrage­nde zu sein“, heißt es in einem Brief an Olaf Scholz (SPD).

Impfangebo­te ausweiten

Der Mittelstan­dsverbund verlangte, die Impfangebo­te deutlich auszuweite­n. Die Organisati­on vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 230 000 mittelstän­dischen Unternehme­n, die in rund 310 Verbundgru­ppen organisier­t sind. Dazu zählen etwa Edeka, Rewe, Intersport und Hagebau.

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Dpa-BILD: Michael
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