Mittelstand fordert 2 G am Arbeitsplatz
Strengere Regel aus Sicht von Verband kostengünstiger und leichter zu kontrollieren als 3 G
Berlin – Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat zur Eindämmung der Corona-Pandemie eine 2G-Regel in Betrieben gefordert. „Das ist leichter zu kontrollieren und kostengünstiger als die 3 G-Regel“, sagte Bundesgeschäftsführer Markus Jerger. 2 G würde bedeuten, dass nur noch Geimpfte oder Genesene ihren Arbeitsplatz betreten dürften. Vor mehr als einer Woche war bereits die 3G-Regel in Betrieben in Kraft getreten: Arbeitgeber dürfen Beschäftigten nur Zugang gewähren, wenn diese geimpft, genesen oder getestet sind.
2 G im Einzelhandel
Jerger sagte, Bund und Länder hätten mit ihren Beschlüssen am Donnerstag angemessen auf die dramatische Corona-Lage reagiert. „Die Politik hat geliefert.“Dazu gehöre die Ausweitung der 2G-Regelung auf den Einzelhandel. Allerdings müsse nun Unternehmen, zum Beispiel in Hotellerie und Gastgewerbe, die bereits einem regionalen Lockdown unterliegen, unbürokratisch und schnell geholfen werden.
Der Einzelhandel selbst sieht das anders und kritisierte die 2 G-Vorschrift für Geschäfte. Der Handelsverband Deutschland (HDE) erwartet dadurch einen zusätzlichen Schub für den Onlinehandel.
Ein Mitarbeiter zeigt vor Dienstbeginn sein Impfzertifikat. Aus Sicht des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft sind 2 G-Regeln am Arbeitsplatz einfacher umzusetzen als die geltende 3 G-Vorschrift.
Dies werde wohl schon am zweiten Adventswochenende sichtbar werden, prognostizierte ein HDE-Sprecher.
Dass die Verbraucher wegen der Zuspitzung der Corona-Krise aber insgesamt weniger
Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben als geplant, erwartet der Handelsverband nicht. Der HDE halte an seiner Prognose fest, dass die Umsätze im Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr um zwei Prozent
auf 112 Milliarden Euro steigen werden, sagte der Sprecher.
Der Mittelstandsverbund kritisierte unterdessen die bundesweite Ausweitung der 2 G-Regel im Einzelhandel. „Abgesehen davon, dass die
konsequente Umsetzung der 2 G-Regelung nur schwierig zu realisieren und schon gar nicht umfassend zu kontrollieren sein wird, sind auch Geimpfte nicht davon ausgenommen, Virentragende zu sein“, heißt es in einem Brief an Olaf Scholz (SPD).
Impfangebote ausweiten
Der Mittelstandsverbund verlangte, die Impfangebote deutlich auszuweiten. Die Organisation vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 230 000 mittelständischen Unternehmen, die in rund 310 Verbundgruppen organisiert sind. Dazu zählen etwa Edeka, Rewe, Intersport und Hagebau.