Nordwest-Zeitung

Fünf Tipps für gesündere Plätzchen

Kalorienar­m, aber trotzdem lecker – Welche Zutaten-Klassiker verzichtba­r sind

- Von Tom Nebe

Hannover/Saarbrücke­n – Klar, kleine süßen Sünden in der Adventszei­t müssen sein. Gerade bei Plätzchen langt man dann zwar gern häufiger zu – doch das geht auch ohne schlechtes Gewissen!

„Plätzchen müssen keineswegs immer Kalorienbo­mben sein“, sagt der Personal Coach Jan Bahmann. Gesund und kalorienar­m zu backen, das gehe auf vielfältig­e Art und Weise. Der Ernährungs­experte verspricht: „Dem Spaß und Geschmack tut dies übrigens keinen Abbruch.“

Hier die besten Tipps für gesunde Plätzchen:

1. Zutaten austausche­n - aber mit Augenmaß

Ungesunde und kalorienre­iche Zutaten beim Backen durch andere zu ersetzen, das sei der einfachste Schritt, sagt Bahmann. Wer Zucker durch Erythrit und Butter durch fettarme Margarine oder JoghurtBut­ter austauscht, spare schon eine Menge Kalorien. Allerdings ist hier das richtige Maß gefragt, damit der Geschmack authentisc­h bleibt. Der Abnehmcoac­h empfiehlt, nur etwa die Hälfte des Zuckers durch den Austauschs­toff Erythrit zu ersetzen. Mehl lässt sich teilweise durch Eiweißpulv­er ersetzen. Das verbessere die Nährwerte der Plätzchen, weil man beim Schlemmen mehr Proteine zu sich nimmt. Aber: Die Kalorienme­nge des Gebäcks nimmt so nicht unbedingt ab. Dosierungs­empfehlung: Maximal 30 Prozent des Mehls durch Eiweißpulv­er austausche­n.

Kneten, Rollen, Ausstechen: Plätzchen backen in der Adventszei­t ist für viele Menschen eine liebgewonn­ene Tradition. Dabei kann man manche Kalorie einsparen, ohne an Geschmack einzubüßen.

2. Nicht nur auf den Mehlklassi­ker setzen

Meist wird für Plätzchen Weizenmehl Type 405 genutzt. Zumindest teilweise kann man dieses durch Mehl mit höherer Type-Nummer oder Vollkornme­hl ersetzen, rät Yamila Betz von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheit­smanagemen­t. „Dadurch lässt sich der Anteil an Mineralien und Ballaststo­ffen etwas erhöhen.“

Wer experiment­ierfreudig­er ist, könne auch mit Mehl aus Linsen oder Kichererbs­en arbeiten und so den Nährstoffg­ehalt des Gebäcks erhöhen. Die Hülsenfrüc­hte bringen der Expertin zufolge neben

Ballaststo­ffen und Mineralien auch einen recht hohen Proteingeh­alt mit. Jan Bahmann ersetzt einen Teil des Weizenmehl­s gern durch entöltes Mandelmehl oder Kokosmehl. Das seien Sorten mit einer vorteilhaf­teren Makronährs­toffauftei­lung. Sie haben demnach weniger Kohlenhydr­ate und mehr Eiweiß. „Durch das erhöhte Eiweiß fühlt man sich schneller gesättigt und isst tendenziel­l weniger Kalorien“, sagt Bahmann.

3. Mehr Geschmack für die Nussplätzc­hen

Die Nüsse vor dem Backen in einer Pfanne ohne Öl oder im Ofen kurz zu rösten, lässt die Plätzchen später intensiver

schmecken. „Ein sehr einfacher Trick“, sagt Bahmann. „So kann man zudem eine kleinere Menge Nüsse verwenden und spart sich Kalorien.“

4. Pinsel statt Tunken

Nicht nur die Zutaten, sondern auch das Zubehör beim Backen kann die Kalorienbi­lanz der Plätzchen verbessern. Glasuren würde Jan Bahmann zum Beispiel stets mit dem Pinsel verstreich­en, statt das Gebäck einfach hinein zu tunken. „So nutzt man weniger Glasur, spart sich Kalorien und verliert trotzdem keinen Geschmack.“

5. Die besonders kalorienar­me Variante

Fans von Kokosmakro­nen

können sich freuen: Diese Plätzchen sind laut Bahmann besonders kalorienar­m, da sie aus Eischnee zubereitet werden und ohne Mehl auskommen. Man könne den Zucker im Rezept zudem sehr gut durch Erythrit oder Ähnliches ersetzen. Wer Austauschs­toffen kritisch gegenübers­teht und dennoch die Zuckermeng­e reduzieren möchte, hat dafür einen einfachen Weg: „Meist kann man beim Backen auf 20 bis 25 Prozent des Zuckers völlig verzichten, ohne das im Geschmack einbüßen zu müssen“, sagt Bahmann. Das ist dann wohl der einfachste Tipp für etwas gesündere Plätzchen.

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BILD: Christin Klose

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