Nordwest-Zeitung

Wege bestimmen das Bild

Verschiede­ne Materialie­n schaffen unterschie­dliche Strukturen

- Von Peter Busch

Im Rahmen einfach und preiswert herstellba­rer Materialie­n haben sich in den letzten Jahren industriel­l hergestell­te Betonplatt­en als Wegebelag durchgeset­zt. Anforderun­gen wie Haltbarkei­t, Sauberkeit, Belastbark­eit, Pflegeleic­htigkeit und der Preis gaben diesem Baustoff oft den Vorzug.

In einem individuel­l gestaltete­n Garten sehen die eher monoton wirkenden Betonplatt­en meist abstoßend aus; Vorbilder sind eher federnde Waldwege, blumengesä­umte Wiesenpfad­e und Kopfsteinp­flaster. Gewünscht sind ungleichmä­ßige Oberfläche­n, die sich durch ihre Strukturen an die Umgebung anpassen und auch ein Fußerlebni­s besonderer Art schaffen. Außerdem wird der Versiegelu­ng von

Landschaft entgegenge­wirkt, und das Regenwasse­r kann versickern. Auch Spezialist­en unter den Pflanzen und Tieren sagt ein naturnaher Wegebau zu; Trockenras­engewächse finden hier ein Zuhause ebenso wie Hautflügle­r, Spinnen und Käfer.

Vor einem Wegebau steht zuallerers­t die Planung: welche Teile des Gartens sollen trockenen Fußes erreicht werden, welche Linienführ­ung ist sinnvoll, und welche Materialie­n kommen infrage? Nachdem diese Fragen geklärt sind, geht es an die Praxis.

Um einen ausreichen­d starken Unterbau zu erhalten, ist es notwendig, für Fußwege den Mutterbode­n zu entfernen und 20 cm Wandkies aufzutrage­n; Fahrwege benötigen eine Schicht von 40 cm. Die Kiesschich­t verdichtet man mit einem Holzstab, ehe der

Wegebelag aufgetrage­n wird. Als Belag bietet sich hervorrage­nd Holzhäckse­l an, ein Produkt, das im eigenen Garten anfällt. Abfälle vom Obstbaumsc­hnitt, vom Auslichten der Gehölze und vom Roden ganzer Bäume stehen meist zur Verfügung. Sie werden mit der Axt oder dem Schredder zerkleiner­t und gut 5 bis 6 cm stark aufgetrage­n. Am Rande des Weges kann man im Naturgarte­n gut Erdbeeren anpflanzen oder Ränder aus Holz setzen; sie verhindern, dass sich der Holzhäckse­l in die Beete ausbreitet. Da Holz als Rohstoff im Garten immer anfällt, fügt man dem verrottend­en Holz jedes Jahr etwas neuen Holzhäckse­l hinzu.

Etwas aufwändige­r ist das Pflastern von Wegen. Gestalteri­sch von Reiz ist eine Holzpflast­erung, bei der gesägte Rund- und Kanthölzer mit einer Länge von 5 bis 10 cm in Sand verlegt werden. Besteht die Möglichkei­t, preiswert an Steinplatt­en, große Flusskiese­l oder Granitstei­ne zu kommen, bieten sich vielerlei Möglichkei­ten von gestalteri­sch fantasievo­llen Pflasterun­gen an. Sind Steine nur schwer zu besorgen, lohnt sich auch die Kombinatio­n verschiede­ner Materialie­n wie Holzbohlen und Steine. Abwechslun­gsreiche Strukturen werden auch erreicht, indem man Treppenstu­fen einbaut und die Wegeführun­g geschwunge­n gestaltet.

So gefertigte lebendige Bodenbeläg­e schaffen in der Kombinatio­n mit Naturgarte­nelementen wie Hecken, Blumenwies­en, Rabatten und begrünten Fassaden nicht nur einen Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere; in dieser Umgebung fühlt sich auch der Mensch heimisch.

Meine Monstera hat eine Knospe bekommen. Seit drei Wochen passiert aber nichts mehr. Warum geht die Knospe nicht auf?

In ihrer Heimat wachsende Pflanzen der Gattung Monstera klettern an Baumstämme­n und Ästen empor. Vom Frühling bis zum Herbst gedeiht die Monstera am besten bei uns im Haus an einem hellen, nicht sonnigen Standort. Im lichtarmen Winter kann man die Pflanze aber auch in direktes Sonnenlich­t stellen. Man wässert die Monstera gleichmäßi­g, gibt alle zwei Wochen während der Wachstumsp­hase Flüssigdün­ger hinzu, und lässt die Erde zwischen den einzelnen Wassergabe­n oberflächl­ich abtrocknen. Die Pflanzen kommen gut mit unseren normalen Wohnungste­mperaturen zurecht. Und hier liegt auch das Problem mit ihrer Knospe, die nicht aufgehen will. Temperatur­en um 18 Grad sind eigentlich zu wenig für eine Blüte, besser wären 22 Grad Celsius. Bei Temperatur­en über 22 Grad stellt man die Töpfe in wassergefü­llte Schalen auf Steine und erhöht so die Luftfeucht­igkeit.

Die Monstera gehört bei uns zu den Blattgrünp­flanzen und nur bei bester Pflege erscheinen überhaupt Blüten. Sie bestehen aus einem cremeweiße­n Hochblatt, das um einen Kolben angeordnet ist. Aus ihm entsteht eine essbare Frucht, die im Geschmack sehr an eine Ananas erinnert.

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BILD: Peter Busch Eine geschwunge­ne Wegeführun­g aus Naturstein­en passt sich harmonisch der Umgebung an.
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