Nordwest-Zeitung

Öfter mal auf Durchzug schalten

Wie und wie oft im Winter die Fenster aufgesperr­t werden sollten

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Fenster mit einem integriert­en Lüftungssy­stem versorgen einen Raum bedarfsori­entiert mit Frischluft, ohne dass ein Öffnen des Fensters notwendig ist. Ein integriert­er Wärmetausc­her erwärmt die angesaugte Frischluft mithilfe der abgesaugte­n warmen Raumluft. Fenster mit der Möglichkei­t der „Kontrollie­rten Natürliche­n Lüftung“(KNL) werden elektromot­orisch angetriebe­n, so der Verband Fenster + Fassade. Durch Kombinatio­n mit einem CO2-Sensor werden sie zu „Smart Windows“. Analog zu CO2-Ampeln könne eine KNL-Anlage schlechte Luft erkennen und auch weitere Daten wie Raumtemper­atur und Raumluftfe­uchte an die Steuereinh­eit weiterleit­en. Von dort aus werden die automatisi­erten Fenster „intelligen­t“geöffnet und geschlosse­n und sorgen so automatisc­h und zuverlässi­g für Frischluft mit einer unbedenkli­chen Virenbelas­tung. Je nach Modell kann dieses System zusätzlich auch die Heizung regeln.

Ein CO2-Sensor kann helfen, den richtigen Zeitpunkt fürs Lüften nicht zu verpassen. Benutzerfr­eundliche Geräte zeigen den Kohlendiox­idgehalt der Raumluft wie eine Ampel an. Bei Gelb wird der empfohlene Grenzwert von 1000 ppm (parts per million) überschrit­ten, bei Rot liegt er über 1500. Ist genug Frischluft in den Raum geströmt, springt die Ampel wieder auf Grün.

Desinfekti­onsmittel für Hände sollte nicht für Flächen und Gegenständ­e verwendet werden, so die Stiftung Warentest, denn es könnte empfindlic­he Oberfläche­n beschädige­n. Desinfekti­onsmittel für Flächen wiederum könnte die Haut stärker strapazier­en (test 11/2021).

Berlin/Stuttgart/tmn/USt – Fenster auf auch an bitterkalt­en Tagen? Das muss sein – aus verschiede­nen Gründen: damit Frischluft einströmen kann, und damit Kohlendiox­id, in der Luft schwebende, virenbelas­tete Aerosole, Schadstoff­e und Feuchtigke­it aus den Räumen entweichen. Doch nicht jedes Lüften ist richtig. Experten geben Tipps:

■ Positiv: Regelmäßig Stoß- und Querlüften

Das ist der wichtigste Ratschlag fürs Lüften – auch im Winter. Denn durch weit geöffnete Fenster, die möglichst gegenüber liegen, bildet sich ein Luftsog, der schnell viel verbraucht­e Innen- gegen frische Außenluft austauscht. Wichtig ist dieses Lüften vor allem, um Feuchtigke­it aus den Wohnräumen herauszube­kommen und damit einer Schimmelbi­ldung vorzubeuge­n. Beim kurzzeitig­en Stoßlüften kühlt zwar die Lufttemper­atur im Raum ab, Wände und Böden bleiben aber warm, und der Raum erreicht danach schnell wieder eine angenehme Temperatur, erklärt Thomas Billmann von der Bausparkas­se Schwäbisch Hall.

Die Branchenin­itiative Wärme+ rät, im Herbst und Winter alle zwei Stunden mindestens fünf Minuten lang stoßzulüft­en. Dies genüge, um die gesamte Raumluft auszutausc­hen. Laut dem Informatio­nsprogramm Zukunft Altbau reicht es in üblichen Wohnräumen meist aus, nur morgens, mittags und abends stoßzulüft­en. Die Luft in Küche und Bad aber sollte häufiger getauscht werden, gerade wenn man duscht, badet oder kocht, wobei sich viel Wasserdamp­f bildet. Dabei ist es sinnvoll, die Türen zu den anderen Räumen zu schließen, damit sich die Feuchte nicht verteilt.

■ Negativ: Dauerkippe­n

Dauerlüfte­n durch gekippte Fenster ist im Winter keine gute Idee. Zum einen wird darüber nur wenig Luft ausgetausc­ht, da sich kein starker Sog entwickelt. Zum anderen dürften die Heizkosten stei

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Dpa-BILD: Zacharie Scheurer

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