So kann die Luft in der Wohnung rein werden
Warum Kohlendioxid Kopfschmerzen macht und trockene Schleimhäute gefährlich sind
Zugige Fenster im Altbau sind nicht unbedingt ein Mangel. Undichte Kastendoppelfenster zum Beispiel gehören in einem Altbau dazu und sind kein Grund, ohne weiteres die Miete zu mindern. So entschied das Amtsgericht Berlin-Neukölln (Az.: 14 C 75/20). In dem verhandelten Fall hatten sich Mieter über undichte Kastendoppelfenster beschwert, und ihre Miete nur unter Vorbehalt gezahlt. Ein vom Vermieter beauftragter Handwerker konnte allerdings keine Mängel feststellen. Und das Gericht hielt zudem fest, dass die Mieter keine erhebliche Beeinträchtigung hätten vortragen können.
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Berlin/dpa – Die Luft ist rein! Nicht erst, aber besonders durch die Corona-Pandemie beschäftigen sich viele Menschen mit dem Klima in Innenräumen. Doch was bedeutet das eigentlich, wenn man die Redewendung von der reinen Luft wortwörtlich nimmt?
„Reine oder frische Luft ist frei von störenden Partikeln und Stoffen“, sagt Mario Blei, Präsident der Gesellschaft für Wohnmedizin, Bauhygiene und Innenraumtoxikologie.
Während die Luft, die wir atmen, draußen beständig in Bewegung ist und sich schnell durchmischt, steht sie in geschlossenen Räumen mehr oder weniger still. Dadurch können sich dort Schadstoffe oder eben Viren konzentrieren, die sich an der frischen Luft rasch in der Atmosphäre verteilt hätten.
Kohlendioxid muss raus
Auch ausgeatmetes Kohlendioxid kann problematisch sein. Hier seien bis zu 1000 ppm (parts per million) in der Raumluft in Ordnung, sagt Prof. Klaus Fiedler, der seit gut 40 Jahren auf dem Gebiet der Hygiene und Wohnmedizin forscht. Dieser Wert sei aber schnell überschritten: Wenn zwei Personen in einem kleinen Raum mit dicht schließenden Fenstern schliefen,
Sensoren kontrollieren die Kohlendioxid-Konzentration im Raum.
könnten nach einer Nacht über 2000 ppm Kohlendioxid erreicht werden. Mögliche Folgen am Tag danach: Kopfschmerzen, Müdigkeit, verminderte Konzentrationsfähigkeit.
„Der Mensch merkt oft gar nicht, wann er lüften sollte“, sagt Fiedler. „Oft spürt man verbrauchte Luft nur im Kontrast, wenn man gerade aus einem anderen Raum kommt.“Er rät daher, dreimal über den Tag verteilt die Raumluft durch Lüften komplett auszutauschen. Luftfilter im Raum können konsequentes Lüften nicht ersetzen.
Trockenheit nicht gesund
Wer ein gesundes Raumklima haben möchte, sollte nicht nur auf die Konzentration von Kohlendioxid und Ausdünstungen achten, sondern auch auf Feuchtigkeit und Temperatur. Zu trockene Luft kann Schleimhäute austrocknen
Luftreiniger helfen nur bedingt. lassen. „Dadurch kann der Körper dann eingeatmete Staubpartikel, Bakterien und Viren schlechter entfernen“, erklärt Fiedler. „In der Folge haben es Krankheitserreger leichter, in den Körper einzudringen, und man erkältet sich schneller.“
Statt zu Wasserschälchen oder Zimmerpflanzen rät Fiedler Menschen, die Probleme mit zu trockener Luft haben, sich einen guten Raumluftbefeuchter zu kaufen. Bei dessen Einsatz und auch generell ist zu beachten: Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht zu hoch sein. Schlägt sich zu feuchte Luft an kalten Wänden nieder, droht Schimmel.