Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Ermittler rätseln über das Motiv des London-Attentäter­s

Zwei Festnahmen. Netzwerk möglicherw­eise größer als vermutet

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London. Die britischen Sicherheit­sbehörden haben zur Aufklärung des Terroransc­hlags von London eine Ermittlung­soffensive gestartet. Zwei Tage nach dem Attentat im Zentrum der Hauptstadt sei mit rund 3500 Zeugen gesprochen worden, elf Wohnungen seien durchsucht worden, teilte Scotland Yard am Freitag mit. Die Polizei nahm in der Region West Midlands um Birmingham und in Manchester zwei weitere Personen fest.

Der 52-jährige Khalid Masood war am Mittwoch mit einem Wagen in Passanten auf der Westminste­r-Brücke in London gefahren. Er tötete zwei Menschen, anschließe­nd erstach er einen Polizisten. In der Nacht zum Freitag starb ein viertes Opfer, ein 75-jähriger Mann. Masood wurde erschossen. 50 Menschen wurden verletzt.

Zehn Personen befanden sich nach neuesten Angaben am Freitag in Polizeigew­ahrsam, eine Frau war wieder freigekomm­en. Am Freitag veröffentl­ichte die Polizei auch ein Foto Masoods.

Die Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) hatte die Tat für sich reklamiert. Der Terrorismu­sforscher Peter Neumann bezweifelt­e, dass Masood in direktem ISAuftrag handelte. Die Miliz habe den Anschlag zwar für sich reklamiert, aber es gebe IS-Publikatio­nen, die in den vergangene­n 24 Stunden veröffentl­icht wurden, die den Anschlag in London nicht erwähnen, sagte der Forscher vom Londoner King’s College. „Und das bedeutet, dass offensicht­lich die Leute in Syrien keine Ahnung hatten, dass es passiert.“

Masood wurde in Großbritan­nien geboren. Nach Angaben von Premiermin­isterin Theresa May stand er früher unter Verdacht, ein gewalttäti­ger Extremist zu sein. Er war mehrfach vorbestraf­t. (dpa)

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Khalid Masood Foto: Police

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