Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Ranis und Moßbach verpassen den Führungstreffer
Fußball: Alle Spiele der Kreisoberligisten enden remis. Stöpel im Raniser Kasten hält Elfmeter. Moßbachs Wieduwilt scheitert per Kopfball
Strecken komplett harmlos. Zu allen Überfluss führte auch noch eine Verkettung von Missgeschicken im Spielaufbau der Kreisstädter zu dem überraschenden Führungstreffer der Hausherren. Nutznießer der Unzulänglichkeiten war Ivan Hartmann nach genau einer halben Stunde. Nach der Pause knüpfte die Landesklassereserve endlich wieder an den guten Leistungen der letzten Partien an. Prompt gelang auch der ersehnte Ausgleichstreffer. Kunte bediente mit seiner überlegten Vorarbeit Graewe (66.), der dann wenig Mühe hatte einzuschieben. Da sich der SV Hermsdorf weiter auf das Verteidigen konzentrierte, drängte der FSV II auf die Entscheidung und hatte nach Mihocs Alleingang und den satten Volleyschuss von Kunte auch durchaus richtig gute Möglichkeiten, den dritten Sieg in Folge einzufahren.
„Klar wäre mir ein weiterer Sieg natürlich lieber gewesen. Aber ganz unglücklich bin ich jetzt mit dem Punkt auch wieder nicht“, gibt sich Trainer Oelschlägel bescheiden. (JaMü) Ranis. Mit erheblichen Bauchschmerzen gingen die Gastgeber in dieses schwere Spiel, da man glaubte, die kurzfristigen Ausfälle in Größenordnung nicht zu verkraften. Was die Spieler SG Ranis/Krölpa dann im Spiel zeigten, war aller Ehren wert.
In einer völlig ausgeglichenen ersten Halbzeit zeigten die Raniser enorme Kampfbereitschaft. Sie hatten Hirschbergs Torjäger Hammerschmidt meistens im Griff und sorgten hier und da für gute Spielansätze, die leider nicht zum Erfolg führten.
Durch Trainer Franz nochmals motiviert, versuchte Ranis an der Vorpausenleistung anzuknüpfen. Plötzlich übernahmen jedoch die Gäste bis zur 55. Minute die Platzhoheit. Dies gipfelte in einem berechtigten Elfmeter. Zugang Stöpel im Tor des Gastgebers konnte diesen in großer Manier abwehren und hielt damit seine Mannschaft im Spiel.
Jetzt kamen die Hausherren wieder verstärkt ins Spiel und erarbeiteten sich die eine und andere Möglichkeit. Alle Spieler der SG Ranis/Krölpa kämpften bis zur letzten Minute, um das Ergebnis zu halten. In den letzten zwanzig Minuten verkrampfte der Gast mehr und mehr. Jetzt bot sich wiederholt die Möglichkeit, die drei Punkte in Ranis zu behalten. In der 75. Minute schien das zu klappen, doch der Abseitspfiff kam schneller. In den letzten Minuten hatten Loth und vor allem Nils Putensen die große Möglichkeit, den Sack zuzumachen. Freistehend schoss er den Ball am Tor vorbei. (Pavel) Camburg. Offenbar legte der einheimische Stadionsprecher zum Spielbeginn ein verbales Damoklesschwert über die Gästespieler, als er diese „als Schwergewicht der Kreisoberliga“begrüßte – eine Last, von der sich die Moßbacher Mannschaft in der gesamten erste Halbzeit nicht befreien konnte. Dennoch hatte Robby Wieduwilt das 0:1 auf dem Kopf, als er in der 9. Minute nach einer Pasold-Ecke aus Nahdistanz am guten Reflex des Camburger Keepers scheiterte. Die Platzherren bekamen danach mehr und mehr Zugriff auf Ball und Gegner und belohnten ihre hohen körperlichen Investitionen beinahe mit dem Führungstor, doch zwei richtig gute Möglichkeiten wurden knapp verzogen (Paul Dietzel) oder das Moßbacher Torwarttalent André Wolfram reagierte in seinem 50. Pflichtspiel für den SVM glänzend (bei der Großchance von Manuel Ullner in der 41. Minute).
Nach der Pause stabilisierten sich die Gäste zunehmend, aus einer soliden Defensive heraus konnten sie die umkämpfte Partie offener gestalten und deutlich mehr Ball- und damit auch Spielanteile erzeugen. Mit einfachen und elementaren Tugenden wie Einsatzfreude und Kampfgeist konnten viele Akteure ihre Leistung steigern, vor allem der vor dem Seitenwechsel sehr blass gebliebene Florian Aschenbrenner rückte in den Fokus der erwähnenswerten Offensivaktionen. Mit drei Abschlüssen scheiterte er binnen 15 Minuten jeweils sehr knapp – hier lag der Führungstreffer mehrfach auf der linken Klebe des flinken Außenbahnspielers. Zudem hatten Jonas Pasold und der eingewechselte 17-jährige Juniorenspieler Julian Biedermann drangvolle Aktionen in Richtung des Camburger Tores, wurden jedoch im letzten Moment noch am Abschluss gehindert. Die Gastgeber kamen in der gesamten zweiten Halbzeit zu keiner echten Torchance, was natürlich auch ein Verdienst des präsenteren und damit wirkungsvolleren Defensivverbundes des Tabellendritten aus Moßbach war.
Bei Moßbach waren Denny Lukes und Martin Hoffmann die besten Spieler. Mannschaftlich war das verletzungsbedingte Fehlen solcher Stammkräfte wie David Schaub, Daniel Kraus und Peter Pribitny nur bedingt zu kompensieren. (J. Herzog)