Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Gespaltenes Echo auf Regierungspläne
Reaktionen im Internet auf die OTZ-Berichterstattung zum geplanten „Monster-Landkreis“
Schleiz. Zu den Stimmen der Kommunalpolitiker aus dem Saale-Orla-Kreis, der bei der geplanten Gebietsreform mit Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Holzland fusionieren und Saalfeld als Kreisstadt erhalten soll, gibt es auf OTZ-Online und der OTZFacebookseite Kommentare.
„Marco Barth“schreibt, dass man Weimar und Gera die Kreisfreiheit zuerkennen will, um sie zu beruhigen und um weniger Gegenstimmen zu bekommen: „Diese geplante Gebietsreform ist eine einzige Katastrophe! Die Linken steuern das Boot Thüringen in ein Chaos, die Grünen schwimmen einfach mit und die SPD, der ich noch etwas Verstand zutraue, wird hoffentlich aufwachen und noch dagegen rudern.“
Dagegen meint „Berndi Schneider“: „Hört doch mit der parteipolitischen Polemik auf. Diese notwendige Reform ist lange überfällig. Schaut euch den Thüringer Fußball an, der hat das schon seit sechs Jahren durchgezogen und es läuft, auch wenn es nicht allen passt: Es ist dem Umstand geschuldet, mit weniger Leuten effektiver und kostengünstiger zu arbeiten. Da sich aber unsere Behörden in den Kreisstädten verselbstständigt haben, muss man mal eine Bremse einlegen. Wie würde unsere Kanzlerin sagen: Die Gebietsreform ist alternativlos !“
UBV-Kreistagsmitglied Wolfgang Kleindienst stellt klar: „Der Kreistag hatte keinen Beschluss über eine Klage gegen die Gebietsreform gefasst. Es war der Kreisausschuss, der gar nicht dafür zuständig ist.“Sicherlich sei die Entscheidung für den neuen Kreissitz für Schleiz eine schlechte Nachricht, meinte er: „Genauso wäre es Saalfeld ergangen, wenn man sich für Schleiz entschieden hätte. Wenn ich richtig informiert bin, werden wohl die Mittelzentren wie Schleiz mit Kompetenzen gestärkt. Dazu gehört wohl u.a. das Bauwesen oder die Kfz-Zulassung.“Die Forderung des CDU-Kreisvorsitzenden Stefan Gruhner, der Schleizer Bürgermeister Juergen K. Klimpke solle aus der SPD austreten, wäre für Kleindienst verständlich, wenn ein Parteifreund mit den Entscheidungen seiner Partei nicht mehr einverstanden ist. „Das ist offenbar aber nicht der Fall. Vielleicht will man ja wieder für die SPD als Bürgermeister kandidieren? Wie wäre es denn Herr Gruhner, wenn Sie den Koalitionsvertrag zwischen der CDU und SPD im Kreistag aufkündigen. Die CDU regiert doch im Landkreis mit der SPD. Ist das nicht unglaubwürdig? Aber hier braucht man die SPD für den Machterhalt im Landkreis“, so Kleindienst, der sich nicht zu den Überzeugten einer Gebietsreform zählt. „Aber vielleicht sollten wir, wie die Kreistagsmitglieder in Saalfeld, endlich anfangen, über das nun vorgelegte Szenario die Sacharbeit aufzunehmen. Das wäre bestimmt auch für Schleiz und alle beteiligten Kommunen und Institutionen verantwortungsvoll und nicht zum Nachteil.“(P.C. )