Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Bundespräsident besucht Thüringen
Gera. Im Sommer will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Thüringen kommen. Im Rahmen seiner Deutschlandreise sind im Juni und Juli Besuche in Thüringen, Hessen, Niedersachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg geplant. Die Deutschlandreise wird sich insgesamt bis ins nächste Frühjahr ziehen, da zum Beispiel Sachsen-Anhalt wegen der Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläum um einen späteren Termin gebeten hat. Im Mittelpunkt sollen Begegnungen und Gespräche mit Bürgern stehen. Steinmeier will die Besuche nutzen, um Menschen zum Einsatz für die Demokratie zu ermutigen. (epd) Petra Walther, 59, Reinigungskraft aus Greiz: Ganz schlechte Zeiten sehe ich auf uns zukommen. Ich denke, dass Greiz durch den Verlust des Kreisstadtstatus’ noch mehr aussterben würde. Wir haben hier so viel Sehenswertes und wollten eigentlich mehr Touristen anlocken. Aber das sehe ich nun alles wieder als sehr gefährdet an. Jörg Wittig, 46, Apotheker aus Schleiz: Ich stehe dem sehr kritisch gegenüber. Unabhängig davon, dass für Schleiz der Kreissstadtstatus überlebenswichtig ist. Denn die Argumente für eine solche Reform, wie in Aussicht gestellte Kosteneinsparungen, wurden vielfach durch die Entwicklungen auch in Sachsen und Bayern widerlegt. Jürgen Mentzel, 57, Feinmechaniker aus Kaulsdorf: Für mich persönlich macht die Aufteilung der Kreise keinen Unterschied. Die Behörden werden sowieso weiter zweigleisig fahren und mehrere Standorte haben. Die Gebietsreform ist eine reine Papiersache, die nur der politischen Profilierung der Landesregierung dient. Elke Sojka, Rentnerin aus Jena: Wenn man in Jena wohnt, verfolgt man das Thema nicht so intensiv. Sicher, die Stadt will wachsen, schon wegen der Schlüsselzuweisungen. Aber dazu wurde ja nichts gesagt. Der neue Zuschnitt der Landkreise, er kann ein Nachteil sein. Oder ein Vorteil. Wer vermag das jetzt zu beurteilen? Joachim Winkler, 75, Rentner aus Hermsdorf: Bisher ist das Ganze ja eher unübersichtlich. Einen Super-Kreis fände ich jedenfalls viel zu groß. Damit würde zu viel Bürgernähe verloren gehen, denn vor allem Berufstätige hätten lange Wege zurückzulegen, um in der Kreisverwaltung ihre Angelegenheiten zu erledigen. Das raubt Zeit.