Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Wer wird nächster Präsident?
Favorit ist der EU-Freund Macron
Der 39-Jährige geht als Favorit in die Wahlen. Er wird von keiner klassischen Partei unterstützt. Der frühere Wirtschaftsminister und Investmentbanker gab vor langer Zeit sein Parteibuch bei den Sozialisten ab. Er positioniert sich „weder rechts noch links“. Er tritt mit seiner Bewegung „En Marche!“für Europa und für eine enge Partnerschaft mit Deutschland ein. Damit ist er in der Kandidatenrunde eher die Ausnahme.
Ihre Feindbilder sind „das System“und „die wilde Globalisierung“: Die 48jährige Juristin ist eine der bekanntesten Figuren des
Rechtspopulismus in Europa.
Seit sie 2011 die Führung des Front National (FN) von ihrem Vater übernahm und versucht, die Partei weniger radikal wirken zu lassen, wird der FN bei Wahlen stärker.
Viele hatten ihn schon abgeschrieben. Doch Fillon bleibt als Kandidat der bürgerlichen Rechten standhaft. Seit Mitte März wird gegen den 63-Jährigen ermittelt. In der Affäre um die Beschäftigung seiner Frau Penelope im Parlament besteht der Verdacht, dass Staatsgelder hinterzogen wurden. Trotz allem werden dem Notarssohn im ersten Wahlgang um die 20 Prozent der Stimmen zugetraut.
Kritik von Kanzlerin Angela Merkel an Frankreichs Reformen trat JeanLuc Mélenchon schon mal drastisch entgegen: „Maul zu, Frau #Merkel! Frankreich ist frei“, schrieb er Ende 2014 auf Twitter. Im Präsidentschaftswahlkampf polterte der redegewandte Linksaußen-Politiker nun etwas weniger, um breitere Wählerschichten anzusprechen. Mit Schlagfertigkeit und linken Positionen ist der 65-Jährige in den Kreis der Favoriten aufgerückt. Paris. Ein grauer Audi stoppt auf den Champs-Elysées an einer roten Ampel. Hinter dem Wagen bringt Cyril M. am Donnerstag kurz nach 21 Uhr sein eigenes Auto zum Stehen. Dann sieht er, wie der Fahrer des Audi aussteigt, auf einen auf dem rechten Standstreifen stehenden Mannschaftsbus der Polizei zugeht, als wolle er „um eine Auskunft bitten“,