Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Ex-Landrat Holzhey sieht Gebietsreform positiv – aber ohne den SHK
Kreiswerke, Große Kreisstadt und ein Sonderstab für die Saale-Kaskade – die Ideen gehen dem Saalfelder nicht aus
positiv. „Saalfeld-Rudolstadt und der Saale-Orla-Kreis sind ideale Partner, weil uns bereits viel verbindet. Nur der SaaleHolzland-Kreis passt nicht dazu“, so der Saalfelder. Er habe mit Interesse den Vorstoß der Jenaer FDP und von Kräften im SHK zur Kenntnis genommen, Jena und den es umgebenden Saale-Holzland-Kreis zu einem Regionalkreis nach Göttinger Modell zu vereinen. „Diese Initiative gehört unterstützt, weil sie für die Menschen in Jena und Umgebung bestimmt besser ist“, so Holzhey.
Der Frage des Kreissitzes misst er sekundäre Bedeutung bei. Kurzfristig müssten lediglich der Landrat und ein Stab von maximal 15 Leuten an einer Stelle konzentriert werden. Wo er sitzt, sollte man dem neu gewählten Landrat überlassen. Die Verwaltungsstandorte sollten zunächst alle bleiben, wobei ein Status „Große Kreisstadt“wie in Sachsen hilfreich wäre. Viele Aufgaben könnten die Stadtverwaltungen dann ohne Unterstützung des Landkreises übernehmen.
Ähnlich wie es bereits in Meiningen und im Eichsfeld praktiziert werde, könnte man Nahverkehr, Abfallwirtschaft und Tourismus in Kreiswerken zusammenfassen, statt sie durch Zweckverbände zu steuern. Engpässe bei Verwaltungsspezialisten – in Saalfeld-Rudolstadt wird seit Jahren vergeblich ein Amtsarzt gesucht – könnte man gemeinsam angehen und aus freigewordenen Mitarbeitern „einen Sonderstab zur Entwicklung der Saalekaskade bilden“.
Einziger wirklicher Nachteil der Reform sei, dass die Arbeit für die ehrenamtlichen Kreistagsmitglieder durch die größeren Fahrtwege komplizierter werde. „Aber auch spannender“, so Hartmut Holzhey.