Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Und nächstes Jahr am Balaton

Das ZDF blendet ins Jahr  zurück und zeigt in dem Ost-West-Drama „Honigfraue­n“zwei Frauen aus Erfurt, ohne Erfurt zu zeigen

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ebenfalls in Ungarn aufhält. Weil sie verhindern will, dass ein Geheimnis die Familie ins Verderben stürzt, bringt sie ihren Mann Karl dazu, Maja und Catrin nach Ungarn hinterherz­ufahren.

Die Geheimniss­e nehmen in dieser Mini-Serie offenbar kein Ende. Denn der nette Rudi gehört in Wahrheit zu einer Spezialein­heit der Stasi, der sogenannte­n Balaton-Brigade, die Fluchtvers­uche unterbinde­n soll. Ausgerechn­et Hotelchef Tamás soll – ein Wunder der Dramaturgi­e – die DDR-Menschen in den Westen schmuggeln. Am Ende muss auch die Mutter eine Beichte ablegen. „Langsam, aber sicher gerät die traute Welt der Erfurter Familie vor der idyllische­n Kulisse des Plattensee­s aus den Fugen“, heißt es in der Ankündigun­g des Mainzer Senders: „Am Balaton fallen die Masken.“Nun ja.

Das Drehbuch stammt von Christoph Silber und Nathalie Scharf, die Erfurt aus persönlich­er Verbundenh­eit in die Serie hinein geschriebe­n hat. „Ich lernte da mit neun Jahren Schlittsch­uhfahren, verbrachte in Nordhausen und Erfurt immer die Ferien“, erklärte Natalie Scharf auf Anfrage dieser Zeitung.

Optisch spiegelt sich das allerdings nicht wieder. Die Thüringer Kulisse ist für ein DDR-Drama nicht mehr geeignet. Denn gedreht wurde der Dreiteiler im vergangene­n Jahr von Juli bis Oktober komplett in Ungarn – am Balaton und in Budapest, erklärte das ZDF. So dienen augenschei­nlich die Budapester Plattenbau­ten als Plattenbau­ten für ErfurtNord.

 ??  ?? Kirsten Stresemann (Anja Kling) fährt mit einem mit Geschenken vollbepack­ten Trabi an den Balaton, um die Hochzeit ihrer Tochter zu feiern. Foto: Stefan Erhard
Kirsten Stresemann (Anja Kling) fährt mit einem mit Geschenken vollbepack­ten Trabi an den Balaton, um die Hochzeit ihrer Tochter zu feiern. Foto: Stefan Erhard

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