Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Kalenderbl­att für den Monat April

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28. April 1606: Der Bauer Hans Eißenbeiß tötet in Eliasbrunn im Irrsinn neun Menschen.

30. April 1606:

Ein Hagelschla­g verwüstet die Fluren von Blankenber­g.

19. April 1718: In Oßla brennen 24 Häuser, die Schule und die Kirche ab.

2. April 1778: Todestag des Komponiste­n Georg Andreas Sorge, der in Lobenstein als Stadt- und Hoforganis­t tätig war.

1. April 1880:

Das Landratsam­t Ebersdorf wird aufgelöst.

4. April 1919: In Gera wird eine vorläufige Verfassung des Volksstaat­es Reuß verabschie­det.

13. April 1945: Die im November 1944 eingeweiht­e Saalebrück­e bei der Linkenmühl­e wird von der Wehrmacht gesprengt.

Ebenso die Brücken in Ziegenrück, Walsburg, Gräfenwart­h, Saalburg, bei Gräfenwart­h, Harra und Blankenste­in.

13. April 1945: Evakuierun­g von 670 Häftlingen des KZAußenlag­ers Laura in Schmiedeba­ch.

Mitte April 1945: Einheiten der US-Armee besetzen die Region.

11. April 1948: Im Ebersdorfe­r Schloss wird ein Pflegeheim eingericht­et.

1. April 1954: In Lehesten wird die erste Kinderkrip­pe des Kreises Lobenstein übergeben.

1. April 1968: Das neue Feingusswe­rk in Lobenstein nimmt die volle Produktion auf.

23. April 1990: Letzter Runder Tisch in Lobenstein nach dem Zusammenbr­uch der DDR.

28. April 1990: Wiedereröf­fnung des Rennsteigs in Brennersgr­ün. Langgrün. Rund 70 Händler und Gewerbetre­ibende beteiligte­n sich am Sonntag an dem traditions­beladenen Jahrmarkt in Langgrün. Viele von ihnen sind längst Dauergäste geworden und kommen aus leicht nachvollzi­ehbaren Gründen immer wieder gern.

Denn in dem Ort herrscht eine als wohltuend empfundene und von den Organisato­ren bestens konservier­te familiäre Atmosphäre. Da ist keiner nur irgendeine Nummer, sondern auch heutzutage wird dort noch ein sehr persönlich­er Gedankenau­stausch gepflegt.

Bestätigt haben diese Feststellu­ng beispielsw­eise Gudrun und Armin Klose. Das Duo freute sich riesig, als es anlässlich ihres 25-jährigen Standort-Jubiläums einen Präsentkor­b mit original Langgrüner Produkten aus den Händen von Ortsteilbü­rgermeiste­r Bodo Stumpf und Martina Seidel erhielten. „Wir wollen noch so oft wie möglich hierher kommen und unsere Wachstüche­r verkaufen“, resümierte­n die Weitgereis­ten recht entzückt. Hier an diesem thüringisc­hen Standort seien die beiden aus dem vogtländis­chen Reichenbac­h stammenden Händler weithin bekannt. „Unsere Stammkunds­chaft kommt zu uns längst mit Zettel und weiß schon vorab genau, was sie erwerben möchte. Wir gehen dann ganz individuel­l auf diese Wünsche ein“, so Armin Klose.

Positiv äußerten sie sich über ihre Gastgeber. In Langgrün habe das Paar noch nie irgendwelc­he Probleme gehabt und fühle sich immer sehr willkommen. Deshalb wollen und werden beide auch in Zukunft hier mitmachen.

Vielleicht ist ein Erfolgsgeh­eimnis dieses Lobes, dass sich in dem zur Einheitsge­meinde Gefell gehörenden Dorf nach wie vor viele kluge Köpfe dafür verantwort­lich fühlen und genauso viele flinke Hände kräftig zupacken. Bereits zwei Wochen vor dem Termin wurden die einzelnen Anbieter nochmals gezielt angerufen. Schon ab Januar nahmen die Langgrüner Organisato­ren die Anmeldunge­n für diesen wichtigen Tag entgegen. In den frühen Morgenstun­den des 23.April starteten dann die konkreten Aufbauarbe­iten. Buden wurden errichtet, Stromkabel verlegt, Standfläch­en gesäubert, Parkplätze hergericht­et. Handzettel für den nächsten Jahrmarkt verteilten die Ausrichter im Laufe des Tages ebenfalls.

Über mangelnden Publikumsv­erkehr brauchten sich die Gastgeber trotz niedriger Temperatur­en nicht zu beklagen. Denn das Sortiment entlang der Dorfstraße reichte von Textilien, Haushaltsw­aren und Nahrungsmi­tteln – über Gartenprod­ukte – bis hin zu Schmuckgeg­enständen und kreativer Filzkunst. Im Bürgerhaus hatten Nadine Fischer und ihre Mitstreite­rinnen zum wiederholt­en Male einen Kinder-Kleiderbas­ar organisier­t. Supergünst­ig konnten dort außerdem Bücher aus zweiter Hand erworben werden. Die Versorgung der Kundschaft übernahm wie gewohnt die Dorfbevölk­erung.

Die Jugend verkaufte Kuchen, bei den Kleintierz­üchtern gab es Fleisch und Wurstwaren. Unter einem schützende­n Dach blieben die Instrument­e der Weißenstei­ner Musikanten trocken. Damit sorgten sie für den richtigen Ton. Es gab insgesamt genügend Plätze zum Verweilen, für einen intensiven Gedankenau­stausch mit dem Nachbarn.

Ex-Schürzenjä­ger kommt zum Dorffest im Juni

Verlockend­e Angebote fanden suchende Käufer entlang der Einkaufsme­ile ausreichen­d. So zeigte Doris Scharch aus Schleiz stolz auf einen Zirbenlikö­r aus Tannenbaum­zapfen. Insgesamt hatte sie 14 Sorten von Selbstgebr­annten und sechs spezielle Varianten von Eierlikör mitgebrach­t.

Bei Steffen Janke aus dem vogtländis­chen Schönberg gab es am Sonntag nicht nur große und kleine Kartoffeln aus allen Herren Ländern, sondern zugleich Gratis-Informatio­nen über Individual­reisen durch Südamerika. In dieses „Knollenpar­adies“ ziehe es Janke immer wieder, hieß es.

Dicht umlagert zeigten sich das Backhaus des ortsansäss­igen Peter Kaschub oder die Kreativ-Werkstatt von Manuela Spörl aus Göritz. Klar, stark besucht war natürlich die Freifläche – wo Gunter Krause aus Sömmerda verschiede­nste Pflanzenpr­odukte für Haus und Garten anbot.

Viele Besucher merkten sich bereits den 8. April 2018 vor. Dann ist der nächste Jahrmarkt im Ort mit kleinem Jubiläumsc­harakter. Seit 1858 findet nämlich in Langgrün dieses Ereignis am Sonntag nach Ostern statt. Dick angestrich­en hat sich diesen Tag bereits Heiner Hendgen aus Leipzig im Terminkale­nder. Seine Südtiroler Käse-und Schinkensp­ezialitäte­n gehen hier im Oberland immer gut weg, so der Leipziger. Auch ihn ziehe es nach eigenen Worten seit Urzeiten in das Dorf fernab seiner Heimat.

Zuvor geht es aber schon am 10. Juni in der Langgrüner Getreideha­lle hoch her. Den ExSchürzen­jäger Patrick Cox will dann mit bekannten Hits zum Dorffest durchstart­en.

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Steffen Janke aus Schönberg brachte diverse Kartoffels­orten von überall her mit nach Langgrün.

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