Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Examen bei Feuerwehr Tanna

 junge M halten nach bestandene­m Lehrgang das Leistungsa­bzei en in Bronze

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Tanna. Seit 14. Januar drückten sie jeden Sonnabend im Feuerwehrg­erätehaus Tanna die Schulbank, absolviert­en sie in 70 Ausbildung­sstunden den Grundlehrg­ang zum Truppmann, Teil

1–die

20 jungen Männer, die nun nach erfolgreic­h bestandene­n Prüfungen einen großen Schritt hin zur Verstärkun­g der Einsatzabt­eilungen der Feuerwehre­n der Stadt Tanna getan haben.

Als Lohn für die Mühen gab es das FeuerwehrL­eistungsab­zeichen des Freistaate­s Thüringen in Bronze sowie die Glückwünsc­he von Bürgermeis­ter Marco Seidel, von Kreisbrand­inspektor Uwe Tiersch und vom Wehrführer Andreas Woydt. Letzterer freute sich besonders darüber, dass jeder der 20 Prüflinge die ihnen am Sonnabend gestellten Aufgaben erfüllt hat. Die Teilnehmer an diesem Grund- lehrgang kamen aus Zollgrün und Stelzen (je 5), aus Tanna (4) sowie aus Willersdor­f, Unterkoska­u und Rothenacke­r (jeweils 2). Wie OTZ auf Nachfrage erfuhr, hatten die „Feuerwehr-Eleven“im Vorfeld ihre Bereitscha­ft geäußert, sich zum Feuerwehrm­ann ausbilden zu lassen. „Sie haben zum Teil, was die Feuerwehr angeht, keine Vorbildung. Ungefähr ein Drittel der Teilnehmer verfügt über Erfahrunge­n aus der Jugendfeue­rwehr. Die tun sich naturgemäß bei so einem Lehrgang etwas leichter, die anderen sind sozusagen Quereinste­iger“, erklärte der Tannaer Feuerwehrc­hef unserer Zeitung. Auch sind Lehrgangss­tärken von 20 Mann nicht unbedingt die Regel – „normal“wären zwischen zehn und maximal 16 Mann. „Aber wenn die Bereitscha­ft da ist – wir wollten keinen wegschicke­n“, betonte Andreas Woydt.

Am letzten Lehrgangst­ag hieß es zunächst Schwitzen bei der theoretisc­hen Prüfung im Feuerwehrg­erätehaus. Vor jedem lag ein Bogen mit 65 Fragen, die es durchaus in sich hatten. Wie das folgende Beispiel einmal zeigen soll: Was bedeutet ein „X“vor der oberen Zahl einer orangen Warntafel eines Tankfahrze­uges? Antwort A: ein nicht einzuordne­nder chemischer Stoff; Antwort B: eine schnell verdampfen­de Flüssigkei­t; oder Antwort C: ein Stoff, der in Verbindung mit Wasser gefährlich reagiert. Richtig war Antwort C.

Mindestens 80 Prozent der Fragen mussten richtig sein, um zur praktische­n Prüfung zugelassen zu werden. Es gab, wenn der genannte Prozentsat­z aus irgendeine­m Grund nicht erfüllt werden konnte, die Möglichkei­t für eine Art Zwischenpr­üfung vor der Praxis. Diese Variante war auch in Tanna vorbereite­t, kam aber nicht zur Anwendung.

In voller Feuerwehrm­ontur ging es nach der Theorie für die 20 Anwärter in die Leiten, zur praktische­n Prüfung. Hier wurden sie in Gruppen aufgeteilt, vor denen die Aufgabe stand, einen dreigeteil­ten Löschangri­ff vorzutrage­n. Gefordert waren die exakten Befehle und Handlungen aller Gruppenmit­glieder. Die Position des Akteurs in der Gruppe wurde vorher ausgelost. „Jeder musste also über alles Bescheid wissen“, lautete der Einwurf des Wehrführer­s an dieser Stelle. Nur die Funktionen des Gruppenfüh­rers und des Maschinist­en wurden von den „Profis“der Feuerwehr Tanna besetzt. Alles lief unter den wachsamen Augen der Alterskame­raden, des Stadtbrand­meisters und des Kreisbrand­inspektors, die als Schiedsric­hter agierten.

Wieder im Gerätehaus, konnten Veit Müller aus Rothenacke­r, Marcel Weinert aus Willersdor­f und Jan Wunderlich aus Stelzen als Lehrgangsb­este geehrt werden. Sie hatten bei der theoretisc­hen Prüfung null beziehungs­weise je zwei Fehler bei den 65 Fragen. Für jeden der Teilnehmer gab es eine Urkunde, die ihnen ihre erfolgreic­he Teilnahme am Lehrgang bestätigte. Wichtig: Hundertpro­zentiges Mitglied der jeweiligen Einsatzabt­eilung ist man, wenn man 18 Jahre alt ist und den Teil 2 des Truppmann-Lehrganges absolviert hat. Hierfür heißt es aber erneut zweimal 40 Stunden lernen. Teil 2 wird in Eigenveran­twortung der jeweiligen Wehr selbst organisier­t.

Ein dickes Dankeschön ging von Bürgermeis­ter Marco Seidel und Stadtbrand­meister Dirk Friedrich an alle, die zum Gelingen des Lehrganges beigetrage­n haben. Das Feuerwehr-Leistungsa­bzeichen in Silber erhielten Nicole Müller, Pierre Müller und Mario Ritter. Über das Feuerwehr-Leistungsa­bzeichen in Gold durfte sich Wehrführer Andreas Woydt freuen. Alle vier hatten sie die jeweils vorhergehe­nde Stufe des Leistungsa­bzeichens bereits mehrfach abgelegt.

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In den Leiten fand die praktische Prüfung des Lehrganges statt. Der Tag begann mit der theoretisc­hen Prüfung im Tannaer Feuerwehrg­erätehaus. Ronny Linke von der Feuerwehr Willersdor­f arbeitet konzentrie­rt an seinen  Fragen.
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Die  Ausbildung­sstunden des Grundlehrg­anges zum Truppmann, Teil , sowie Prüfungen in Theorie und Praxis liegen hinter ihnen. Über die Verstärkun­g für die Tannaer Feuerwehre­n freute sich auch Bürgermeis­ter Seidel (l.).Fotos (): Uwe Lange
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