Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Flüchtender verliert sein Kennzeichen
Oettersdorf. Am Montag kam es gegen 14.25 Uhr in Oettersdorf zu einem Verkehrsunfall, bei dem der Verursacher flüchtete. Der Fahrer eines Pkw VW Passat war in Richtung Schleiz unterwegs und passierte laut Mitteilung der Polizei die Ampelkreuzung bei grünem Licht. In dem Moment kam aus der Ortslage ein Skoda-Fahrer, der ohne die Vorfahrtsregelung zu beachten weiterfuhr und hierbei den VW Passat an dessen rechter Seite streifte.
Trotz der Kollision fuhr der Skoda davon. Der Passat-Fahrer stoppte und konnte an der Unfallstelle immerhin das vordere Kennzeichen des flüchtenden Pkw feststellen, das dieser nämlich verloren hatte. Der Eigentümer des Kennzeichens wurde von der Polizei an der Wohnanschrift angetroffen. Gegen ihn wird jetzt wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort ermittelt. Der Schaden ist mit 4000 Euro beziffert. Schleiz. Die aus St. Petersburg stammende Schleizer Künstlerin Ekaterina Peitz hat derzeit Besuch aus der alten Heimat. Porzellandesignerin Julia Zhukova und ihre Tochter, Modeschöpferin Vera Aksenova, nutzen den Besuch in Schleiz, um die Ausstellung namens „Zeit“vorzubereiten. Diese soll am 15. Dezember um 14 Uhr auf Schloss Burgk eröffnen.
„Als ich 2015 in St. Petersburg war, hatte ich eine Ausstellung in der Annenkirche besucht. Julia Zhukova, die Porzellanmalereien zeigte, kannte ich von der Muhina-Kunstakademie. Sie arbeitet heute an der ImperialPorzellanmanufaktur, einer der bedeutendsten im ganzen Land. Und ihre Tochter zeigte Mode aus Stoffen, die sie selbst entwickelt“, erklärte Ekaterina Peitz. Im Gespräch kamen die Frauen auf die Idee auf, eine gemeinsame Ausstellung zu machen. Vergangenes Jahr im Frühjahr weilte Julia Zhukova bereits in Schleiz. Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit wurden beispielsweise im dänischen Aarhus gezeigt.
An der Ausstellung im Dezember auf Schloss Burgk werden sich neben Ekaterina Peitz insgesamt sechs Künstlerinnen aus St. Petersburg beteiligen, weshalb die Schleizerin in diesem Jahr noch einigen Besuch erwartet.
Die 53-jährige Julia Zhukova ist eine der führenden Künstlerinnen der seit 1744 bestehenden Imperial-Porzellanmanufaktur in St. Petersburg. Sie ist dort als Porzellanmalerin tätig, stellt aber auch Unikate her. So bemalt sie unter anderem auf moderne Art und Weise Porzellankannen, für deren Formgebung Kasimir Malewitsch (18781935), der Hauptvertreter der Russischen Avantgarde, verantwortlich war. Von einem der reichsten Männer Russlands kam eine Bestellung ins Haus: 200 große Bären aus Porzellan. „Es ist schon eine Herausforderung, Schleiz. Mit seiner Gründung 1998 hat sich der Förderverein für DRK-Oldtimer den Erhalt von technischem Kulturgut auf die Fahne geschrieben. Um die historischen Fahrzeuge aus der ehemaligen Flotte des Deutschen Roten Kreuzes auch weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, veranstaltet der Verein jährlich ein Wettbewerb. Bereits zum vierten Mal gastieren die Rotkreuzler dabei in Schleiz. 50 Zentimeter große Figuren aus Porzellan herzustellen. Insgesamt 18 Porzellandesigner aus unserer Manufaktur stellen die Bären her und bemalen diese individuell“, erzählt Julia Zhukova.
So werde es Bären mit goldenen Punkten geben, aber auch mit einem aufgemalten Flugzeugen. Die St. Petersburgerin geht davon aus, dass jeder Bär mehrere tausend Euro kosten werde. Der Verkauf erfolge aber über die Manufaktur, in der sie angestellt ist.
Seit 2015 nimmt sie an dem Projekt „Kunst-Botschaft teil“. Arbeiten mehrerer Künstler waren
im März vergangenen Jahres auch in Schleiz zu sehen. Die nächste Phase des Projektes wird eine Ausstellung „Zeit“auf Schloss Burgk sein. Bei der Exposition will Zhukova ihre neuen Arbeiten aus Porzellan präsentieren.
Alte Stofftapeten auf Burgk als Inspiration
Dagegen ist ihre 27-jährige Tochter Vera Aksenova selbstständig als Modedesignerin tätig und bietet seit zwei Jahren ihre Arbeiten unter der eigenen Marke „Doodle outfit“an. Erhältlich ist die Bekleidung auf Kunstmärkten in Moskau und St. Petersburg, in einem Showroom in Moskau sowie über das Internet. Sie fotografiert, was ihr gefällt und verarbeitet die Bilder zu Computergrafiken, die dann im Digitaldruck auf den Stoff gelangen.
Bei ihrem seit vergangenen Freitag begonnenen einwöchigen Aufenthalt in Schleiz haben die Frauen bereits Schloss Burgk besichtigt. „Die dort zu sehenden alten Stofftapeten und Gobelinstoffe haben mich inspiriert. Sie passen gut zum Ausstellungsthema Zeit“, sagte Vera Aksenova. Ihre Mutter war von dem Ensemble von Schloss Burgk und der Atmosphäre sehr angetan. „Das Sophienhaus mit Park erinnert mich an den Sommergarten in St. Petersburg oder auch an Schloss Petershof.“
Im Dezember 2017 wird Julia Zhukova in der Kunstwerkstatt von Ekaterina Peitz in Schleiz Porzellanmalkurse für Interessierte anbieten.