Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Viele Verbrauche­r kapitulier­en vor Cyber-Angriffen

Trotz wachsender Kenntnisse schützen sich Internetnu­tzer seltener. Die Zahl der Angriffe wächst deutlich

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jeder zweite Befragte einen die Sicherheit betreffend­en Vorfall in der digitalen Welt. Im vergangene­n Jahr betraf dies nicht einmal jeden dritten. „Die Angriffe nehmen zu und die Kriminelle­n werden profession­eller“, erläutert Kremer.

Zugleich steigt auch das Wissen um die Risiken im Umgang mit dem Internet, dem vernetzten Heim oder mit Gesundheit­sapps. 86 Prozent der Verbrauche­r verfügen über entspreche­nde Kenntnisse. Nur wenden immer weniger diese auch an. Nur gut jeder zweite nutzt die bestehende­n Angebote zum Schutz vor Angriffen aus dem Netz. „Das ist eine beunruhige­nde Entwicklun­g“, warnt der DsiN-Chef. Viele Verbrauche­r seien der Meinung, sie könnten nichts ändern und seien persönlich auch nicht bedroht.

Besorgt sind die Experten auch über eine sich abzeichnen­de Kluft innerhalb der Gesellscha­ft. „Einzelne Bevölkerun­gsteile drohen bei der IT-Sicherheit abgehängt zu werden“, stellt Kremer fest. Dazu gehören zum Beispiel ältere Verbrauche­r, aber auch die Gruppe der in der Studie sogenannte­n „Fatalisten“, junge Internetnu­tzer, die wenig auf den Schutz ihrer Daten achten, sich zugleich jedoch überdurchs­chnittlich häufig Angriffen ausgesetzt sehen. Die Initiative fordert daher mehr Aufklärung­sarbeit über die IT-Sicherheit und die feste Verankerun­g der Schutzkomp­onenten in der Bildung.

An Beispielen für kriminelle Attacken mangelt es nicht. Zuletzt sorgte das Schadprogr­amm WannaCry weltweit für Aufsehen. Die Software legte für einen Erpressung­sversuch Zehntausen­de Computer lahm und nutzte dafür eine bis vor Kurzem bestehende Sicherheit­slücke im Betriebssy­stem Windows.

Schon der erste Tipp, den die Fachleute von DsiN für Verbrauche­r parat haben, hätte die Attacke verhindert. Nutzer sollten Updates der Betriebssy­steme oder anderer Software umgehend herunterla­den. Denn diese beseitigen oft die neu erkannten Sicherheit­slücken.

Auch der zweite Ratschlag erscheint so selbstvers­tändlich, dass er keiner gesonderte­n Erwähnung bedürfte, würde er auch beherzigt. Passwörter sollten nicht einfach und leicht zu knacken sein. „Das in Deutschlan­d beliebte Passwort 123456 ist nicht sicher“, betont Kremer.

Der dritte Hinweis ist ähnlich einfach umzusetzen. In Anhängen von Mails unbekannte­r Herkunft sind häufig Schadprogr­amme versteckt. Unbekannte Links sollte niemand öffnen.

Viele Probleme haben Kunden auch bei Onlineshop­s. Fast jeder zwanzigste war in den vergangene­n zwölf Monaten von einem Kreditkart­enbetrug betroffen.

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