Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Ferienspaß mit Lerneffekt
Was Schüler bei der Auswahl einer Sprachreise beachten sollten
zweiwöchigen Aufenthalt im Gastland inklusive Vollpension, Anfahrt und Schulbesuch aus. Die Spanne reicht vom BilligTrip für 1000 Euro bis zum Luxus-Kurs für bis zu 4000 Euro.
Die Schüler sind meist bei Gastfamilien untergebracht. Das ist seit vielen Jahren allerdings auch ein Grund für Beschwerden. Denn die Gastgeber werden für ihre Dienste bezahlt und kümmern sich in der Regel über die Unterkunft und Verpflegung hinaus wenig um die Gäste. „Manchmal gibt es zu große Erwartungen“, sagt Julia Richter, Chefin des Verbands. Es gibt Alternativen zur Unterbringung in einer Gastfamilie. So bieten Internate während der Schulferien die dann nicht benötigten Zimmer Sprachschülern an. Auch Camps mit Betreuung oder die klassische Gruppenreise mit Hotelübernachtung finden sich in den Programmen. Einen Mangel an Plätzen gibt es Richter zufolge in diesem Jahr nicht. Selbst in den Sommerferien gebe es ausreichend große Kapazitäten. Auch kurzfristige Buchungen seien problemlos möglich, erläutert Richter.
Die rund 100 Veranstalter in Deutschland liefern sich dabei einen harten Wettbewerb, denn die Teilnehmerzahlen an Sprachreisen gehen zurück. Dazu kommt die Konkurrenz durch reine Vermittler von Lernaufenthalten in anderen Ländern.
Schlechte Erfahrungen lassen sich durch eine gute Reisevorbereitung vermeiden. „Einen guten Anbieter erkennt man daran, dass er schon lange am Markt ist“, sagt Abi-Expertin Engler.
Sie rät zur Buchung bei einem deutschen Veranstalter, statt über einen Vermittler oder einen direkten Vertrag mit einer ausländischen Sprachschule ans Ziel zu kommen. Denn dann gilt das Pauschalreiserecht, das zum Beispiel bei einer Insolvenz des Anbieters Verluste des Kunden verhindert. Auch bei Mängeln können die Sprachschüler auf ihre hiesigen Verbraucherrechte pochen. Liegt der Gerichtsstand im Ausland, wird die Durchsetzung von Ansprüchen erheblich schwieriger.
Wenn das Angebot ausländischer Anbieter trotzdem attraktiv ist, rät Verbraucherschützerin Engler dazu, den Gesamtreisepreis erst nach der Rückkehr zu begleichen. Da müsse der Vermittler allerdings mitspielen, weiß die Expertin.
Der FDSV hat eine Checkliste für Sprachreisen mit weiteren Hinweisen zusammengestellt. So sollte die Programmbeschreibung zum Beispiel klare Aussagen über den Umfang der enthaltenen Leistungen von der Anreise, über die Zahl der Unterrichtsstunden, die Verpflegung, Freizeitaktivitäten und Transfers enthalten. Gerade bei Schülern ist auch die Betreuung während der An- oder Abreise wichtig. Wichtige Informationen sind zudem die alters- und leistungsgerechte Zusammensetzung der Lerngruppen oder die Möglichkeit, zusammen reisende Freunde auch in derselben Gastfamilie unterzubringen.
Harter Wettbewerb um Sprachschüler