Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Sorge um die Zukunft des Ehrenamtes
Beim Stammtisch-Gespräch mit CDU-Politikern und Bürgern bleibt kein gutes Haar an den Plänen zur Gebietsreform
natürlich der Schwerpunkt. Man habe nichts gegen freiwillige Zusammenschlüsse, macht Herrgott deutlich. Aber
Seine Fühler im neuen Bundestagswahlkreis aus den Landkreisen Saale-Holzland, SaaleOrla und Saalfeld-Rudolstadt Albert Weiler, CDU-Bundestagsmitglied sowie einem Kindergarten. „Wir kämpfen seit vielen Jahren um den Erhalt der staatlichen Schule“, trifft er in Ziegenrück einen wunden Punkt. Denn in der Stadt läutete vor zehn Jahren letztmalig die Pausenglocke. Nach Weilers Ansicht verfolge die Landesregierung mit ihrer Gebietsreform nur ein Ziel: „Die Gemeinden werden ausgeblutet, damit die ehrenamtlichen Bürgermeister keine Lust mehr haben und jeden Widerstand aufgeben.“Dabei habe das Land eigentlich die Kommunen finanziell so auszustatten, dass zumindest die Pflichtaufgaben zu erfüllen sind. Das tue der Freistaat nicht. Mit Bedarfszuweisungen würden Gemeinden in die Schuldenfalle getrieben, von speziell für die Kommunen zur Verfügung gestellten Bundesmitteln sei nichts angekommen.
Aus den Reihen der Ehrenämtler brennt dem Gössitzer Ortsbrandmeister Hubert Pitzing sowie dem Ziegenrücker Ralf Ehrlich vom Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes ein Problem unter den Nägeln: Die Landesfeuerwehrschule in Bad Köstritz hat nicht genügend Kapazitäten für Aus- und Weiterbildung. „Ich bin in der glücklichen Lage, einen Nachfolger fürs Amt des Ortsbrandmeisters zu haben“, sagt Pitzing, seit 45 Jahren im Feuerwehrdienst. Doch nach Anmeldung zum erforderlichen Lehrgang bekam der Nachfolger eine Absage. „Es wurde sich nicht rechtzeitig um den Nachwuchs für die Lehrkräfte gekümmert“, sieht Ehrlich ein Problem, das seit fünf, sechs Jahren vor sich hergeschoben werde. Das fiel noch in die Zeit der Landesregierung mit CDU.
„Die Gemeinden werden ausgeblutet, damit die ehrenamtlichen Bürgermeister keine Lust mehr haben und jeden Widerstand aufgeben.“