Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Gaststättenverband beklagt Umsatzminus durch Rauchverbot
Erfurt. Das Thüringer Nichtraucherschutzgesetz stößt auch zehn Jahre nach seiner Einführung beim Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) auf wenig Begeisterung. Die Gastwirte hätten sich zwar mit den Regelungen arrangiert, sagte der Geschäftsführer von Dehoga Thüringen, Dirk Ellinger, vor dem Weltnichtrauchertag am 31. Mai. Durch das Gesetz habe sich jedoch weniger der Tabakkonsum als vielmehr die Verweildauer der Gäste geändert.
„Aus unserer Sicht wird nicht weniger geraucht, es führt im Einzelfall eben zu kürzeren Aufenthalten in den gastronomischen Betrieben“, sagte Ellinger. Infolgedessen habe es vor allem in der traditionellen Gastronomie Umsatzeinbrüche gegeben, da auch die Menge verkaufter Getränke gesunken sei. Schon bei der Verabschiedung des Gesetzes hatten Wirte Umsatzeinbußen durch ausbleibende Raucher und Streit mit rauchenden Stammgästen befürchtet. Die Rückmeldungen fielen heute sehr unterschiedlich aus, sagte Ellinger. Es reiche von positiven Reaktionen bis hin zu negativen Einschätzungen, „insbesondere in der traditionellen Gastronomie, wo der Aufenthalt und häufig damit einhergehend die Getränkeanzahl gesunken ist“. Jena. als 40 000 Menschen haben nach Angaben der evangelischen Kirche die kleinen Kirchentage in Thüringen besucht. Etwa die Hälfte davon entfiel auf Erfurt, die andere auf Jena und Weimar. Die sogenannten Kirchentage auf dem Weg begleiteten den 36. Evangelischen Kirchentag, der am Sonntag in Wittenberg zu Ende ging.
Vor knapp zehn Jahren beschloss Thüringen, das Rauchen in Gaststätten weitgehend zu verbieten. Nun zieht der Gaststättenverband Bilanz.