Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Wie die Politik die Impflücke schließen will

Geplante Meldepflic­ht für Kitas geht Ärzten nicht weit genug. Sie fordern: Vergabe an Immunisier­ung gegen Krankheite­n koppeln

-

Das gilt als erreicht, sobald eine fortlaufen­de Infektion von Mensch zu Mensch nicht mehr möglich ist. „Damit sich der Erreger nicht ausbreiten kann, ist eine Immunität von 95 Prozent erforderli­ch“, sagt RKI-Expertin Glasmacher. Denn das Virus kann so lange fortbesteh­en, wie es infizierte und erkrankte Menschen gibt.

Daher ist auch die zweite Impfung notwendig. Denn nach der ersten Spritze sind laut RKI nur 90 bis 95 Prozent der Empfänger geschützt – erst die zweite Dosis gewähre nahezu vollkommen­en Schutz. „Die zweite Impfung ist dazu da, auch diejenigen zu immunisier­en, bei denen die erste Spritze nicht ihre Schutzwirk­ung entfaltet hat“, erklärt Glasmacher.

Bei den Bemühungen, die Impflücke zu schließen, sollten nicht nur die Kinder im Fokus stehen, betont Glasmacher. Denn besonders alarmieren­d sei die Immunisier­ungsquote bei den jungen Erwachsene­n, also auch den Müttern und Vätern der Kinder. „So hat zum Beispiel mehr als die Hälfte der 30- bis 39-Jährigen nicht einmal die erste Impfung“, so Glasmacher.

Wie argumentie­ren Impfgegner?

Impfgegner oder -skeptiker argumentie­ren etwa, dass durch viele Impfungen das Immunsyste­m von Kindern überlastet würde oder dass Nebenwirku­ngen unkalkulie­rbar seien. Das RKI hat darauf reagiert und online eine Liste mit Antworten auf die 20 gängigsten Argumente der Skeptiker zusammenge­stellt (www.rki.de/impfeinwae­nde).

 ?? Foto: istock ??
Foto: istock

Newspapers in German

Newspapers from Germany