Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)
Rentner bekommen gut drei Prozent mehr
Berlin. Das teilte der neue Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD) am Dienstag in Berlin mit.
Eine monatliche Rente von 1000 Euro, die nur auf West-Beiträgen beruht, erhöht sich so um 32,20 Euro, eine gleich hohe Rente mit Ost-Beiträgen um 33,70 Euro. Im vergangenen Jahr hatten die Rentner im Osten 3,59 Prozent und im Westen 1,9 Prozent mehr bekommen. Heil erklärte: „Auch in diesem Jahr führen die gute Lage am Arbeitsmarkt und die Lohnsteigerungen der Vergangenheit zu besseren Renten.“
Männer kamen nach dem aktuellen Rentenversicherungsbericht zuletzt auf eine durchschnittliche Rentenzahlung von 1065 Euro, bei Frauen waren es am 1. Juli 2016 im Schnitt 671 Euro. Aber nur knapp zwei Drittel aller Einkommen der Seniorenhaushalte stammten aus der gesetzlichen Rente. 2015 kamen Ehepaare im Westen auf ein monatliches Nettoeinkommen von durchschnittlich 2572 Euro, alleinstehende Männer auf 1593 und Frauen auf 1422 Euro. In den neuen Ländern verfügten Ehepaare über 2257 Euro, alleinstehende Männer über 1389 und Frauen über 1370 Euro.
Mit dem Rentenplus 2018 nähern sich auch die Ost- und die Westrenten weiter an. Der Rentenwert (Ost) steigt auf 95,8 Prozent des Rentenwerts West (bisher: 95,7 Prozent). Bis spätestens zur Rentenanpassung 2024 werde der aktuelle Rentenwert im Ost auf 100 Prozent des Westwerts ansteigen, sagte Heil.
Die derzeitige Aufwertung der Berechnungsgrundlage für die Ost-Renten wird im Gegenzug abgeschmolzen. Das bedeutet, dass die im Schnitt niedrigeren Osteinkommen für die Rente nicht mehr ausgeglichen werden sollen.
Heil würdigte die gesetzliche Rente als zentrale Säule der Alterssicherung. Union und SPD wollen in der neuen Regierung eine Grundrente für Menschen mit lange geringem Verdienst einführen, Rentenniveau und Beitragssatz stabilisieren, die Absicherung bei Erwerbsminderung verbessern und die Mütterrente ausweiten. Kritiker warnen vor Milliardenkosten zu Lasten der Beitragszahler. Jena.