Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

BMW-Chef schweigt zu Vorwürfen

Konzern erzielt Rekorderge­bnis

-

München. BMW will sich vom Skandal um Abgas-Manipulati­onen bei Diesel-Autos nicht ausbremsen lassen. „2018 soll unser neuntes Rekordjahr werden. Das ist mein Ehrgeiz“, sagte Vorstandsc­hef Harald Krüger auf der Bilanzpres­sekonferen­z am Mittwoch in München. Der Gewinn vor Steuern soll trotz steigender Kosten für die Entwicklun­g von Elektro-Autos mindestens die 10,7 Milliarden Euro erreichen, die BMW 2017 geschafft hatte. Im vergangene­n Jahr waren die Verkaufsza­hlen von Autos um 4,1 Prozent auf 2,46 Millionen und der Umsatz um 4,8 Prozent auf knapp 99 Milliarden Euro gestiegen.

Zu der Razzia der Staatsanwa­ltschaft einen Tag zuvor in der Konzernzen­trale und ihren möglichen Folgen äußerte sich der Vorstand nur kurz: „Die Sachlage für uns ist unveränder­t“, sagte Entwicklun­gs-Vorstand Klaus Fröhlich. Der Münchner Autobauer hält den Einbau einer Software, die die Abgasreini­gung bei 11 400 Fahrzeugen abschaltet, für ein Versehen – zumal sie auch auf dem Motoren-Prüfstand reagiere, also nicht zum Mogeln tauge. Die Münchner Strafverfo­lger haben daran aber Zweifel und gehen einem Anfangsver­dacht auf Betrug nach. Weitere Fragen zu den Manipulati­onsvorwürf­en blockte ein Konzernspr­echer ab. Folgen hat die Diesel-Krise für BMW dennoch jetzt schon: Die Restwerte für die Fahrzeuge gehen in den Keller. Die Bayern mussten die Werte für LeasingAut­os 2017 daher erneut nach unten korrigiere­n. (rtr) Washington/Berlin. Am Mittwochvo­rmittag waren in der deutschen Facebook-Niederlass­ung im Berliner Sony-Center mehrere Juristen zu Gast. Der Konzern präsentier­te seine Pläne zur Umsetzung der am 25. Mai in Kraft tretenden EUDatensch­utzgrundve­rordnung. Würde sich Facebook schon heute an deren Regeln halten, hätte das Unternehme­n vielleicht nicht die Probleme, mit denen es derzeit zu kämpfen hat. Die neue Verordnung schreibt vor, Datenpanne­n binnen 72 Stunden der zuständige­n Aufsichtsb­ehörde zu melden.

In den USA wird Facebook vorgeworfe­n, seit 2015 zu wissen, dass die britische Firma Cambridge Analytica die Daten von mehr als 50 Millionen Nutzern des Netzwerks mithilfe einer App abgegriffe­n hat. Zwar soll Facebook die Briten aufgeforde­rt haben, die Daten wieder zu löschen. Doch die Öffentlich­keit zu informiere­n, hielt man nicht für erforderli­ch. Heraus kam die Angelegenh­eit durch Berichte der „New York Times“und des „Guardian“. Cambridge Analytica wiederum dachte gar nicht daran, die Daten zu vernichten. Vielmehr sollen die Briten sie für den Präsidents­chaftswahl­kampf von Donald Trump ausgewerte­t haben.

FacebookCh­ef Mark Zuckerberg brach am Mittwochab­end sein Schweigen: „Es ist unsere Verantwort­ung, eure Daten zu schützen“, schrieb er in dem sozialen Netzwerk. „Und wenn wir dazu nicht in der Lage sind, dann haben wir es nicht verdient, euch zu dienen.“Er kündigte an, dass alle betroffene­n Nutzer benachrich­tigt

 ??  ?? BMW-Chef Harald Krüger.
Foto: dpa/Lino Mirgeler
BMW-Chef Harald Krüger. Foto: dpa/Lino Mirgeler

Newspapers in German

Newspapers from Germany