Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Freibadsai­son in Liebschütz

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Liebschütz. Das Freibad in Liebschütz öffnet am Sonnabend offiziell. „Eigentlich hätten wir schon unmittelba­r nach dem Frost das Schwimmbad Mitte April öffnen sollen, als die sommerlich­en Temperatur­en um die 25 Grad schon mal einen Vorgeschma­ck auf die Saison gebracht haben“, heißt es in der Pressemitt­eilung. Es habe sich aber erwiesen, dass die Eisheilige­n auch noch vorbeigesc­haut haben.

Das Freibad ist ab Pfingsten täglich von 10 bis 18 Uhr, bei schönem Wetter bis 20 Uhr geöffnet. Wegen gestiegene­r Betriebsko­sten müssen in diesem Jahr auch die Eintrittsp­reise daran angepasst werden. Beispielsw­eise zahlen Kinder und Jugendlich­e 1,50 Euro, Erwachsene 2,50 Euro. Eine Kinderjahr­eskarte kostet nun 30 Euro, die für Erwachsene 45 Euro.

Am Mittwoch wurden nun druckfrisc­he Exemplare von den Autoren und Herausgebe­rn des Heftes an Landrat Thomas Fügmann übergeben. „Die Wysburg gilt immer noch ein bisschen als Geheimtipp“, so der Landrat. „Ich bin den Autoren und Herausgebe­rn außerorden­tlich dankbar für diese Publikatio­n. Sie ist eine gute Werbung für die Wysburg und für den Saale-Orla-Kreis.“

Das Heft beschreibt auf rund 100 Seiten die Geschichte der Wysburg, die Ausgrabung­en und die Sage um das goldene Kegelspiel. Es befinden sich darin auch zwei Zeichnunge­n des jungen Künstlers Marcus Burkhardt. Der Name ist sicherlich einigen Bad Lobenstein­ern noch ein Begriff, denn vor Kurzem hatte der 27Jährige viele seiner Werke im Regionalmu­seum ausgestell­t.

„Der Kontakt zu Hubert Roßbach kam vor gut einem Jahr zustande“, erklärt Marcus Burkhardt. Er selbst ist sehr an der Archäologi­e interessie­rt und war zuvor schon einmal mit seinem Onkel auf der Wysburg. Er zeigte Hubert Roßbach einige seiner bisherigen Zeichnunge­n, darunter auch Auftragsar­beiten für das Landesamt für Archäologi­e in Sachsen.

Der junge Künstler hatte dann viele Gelegenhei­ten, die Wysburg zu erkunden, denn er bekam den Auftrag, für die Broschüre die Anlage in der Ansicht von Nordost zu zeichnen. Da Marcus Burkhardt seine Sache anscheinen­d sehr gut gemacht hat, wurde bei ihm noch eine Südwestans­icht und weitere Bilder über die Wysburg in Auftrag gegeben.

Die archäologi­schen Funde zeigen, dass die Burg auf der „Schlosskup­pe“zwischen Mitte des 13. und Mitte des 14. Jahrhunder­ts erbaut wurde. Der Ort Weisbach ist aber älter, erste urkundlich­e Erwähnunge­n finden sich im 12. Jahrhunder­t. Die Experten gehen davon aus, dass die Burg – wegen ihrer Lage – nicht dazu diente, Handelsweg­e zu kontrollie­ren, sondern zur Absicherun­g der Landesausb­autätigkei­ten durch die Vögte.

„Damals war die Wysburg nicht – wie heute – von Bäumen umringt“, erklärt Hubert Roßbach. „Die Burgbewohn­er hatten ein freies Sichtfeld, was vor allem dann nützlich war, wenn sich Feinde näherten.“

Sehr viel genutzt hat das aber nicht, denn die Burg bestand nur rund 100 Jahre, dann wurde sie zerstört. Ein Wiederaufb­au erfolgte nicht.

Bei der Rekonstruk­tion der Geschichte der Wysburg muss man sich vor allem auf die archäologi­schen Funde vor Ort stützen. Schriftlic­he Quellen gibt es kaum. Fest steht aber, dass das angreifend­e Heer über große Wurfgeschü­tze verfügte.

Die Ausgrabung­en der damals zerstörten Wysburg dauerten von 1985 bis 2005. Die Forschungs­stelle für Ur- und Frühgeschi­chte gab aber damals nicht nur die Ausgrabung­en in Auftrag, sondern auch den Erhalt der wieder zu Tage tretenden Bausubstan­z.

1994 gründete sich der Burgverein Weisbach mit Hubert Roßbach als Vorsitzend­en, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Denkmal weiter vor Zerstörung zu schützen. Vor drei Jahren wurde dann ein Informatio­nstafelsys­tem aufgebaut, das über den Aufbau und die Funde der Wysburg informiert. Wie auch die neue Broschüre.

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