Ostthüringer Zeitung (Gera)

Andere Meinung zum Kaffeebech­er

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Eine Reaktion auf den Leserbrief „Allein mit dem BecherMüll“(OTZ, 18.3.2017).

Der Leserbrief­schreiber bezeichnet sich als „Normalbürg­er“und schreibt in der WirForm. Vertritt er einen „Normalbürg­er e.V.“oder eine Splittergr­uppe der „Reichsbürg­er“? Für ihn jedenfalls bin ich nicht normal, denn ich folge nicht dem von ihm als einzig wahrem und seiner Meinung nach seit Jahrhunder­ten der deutschen Esskultur zugeschrie­benem Ritual des Kaffeetrin­kens: „sitzend in einem Café bei einem lockeren Gespräch“. Er möchte sogar die Art des Gefäßes vorschreib­en. Pillen soll ich schlucken, statt Kaffee zu trinken. Und er ruft nach politische­m Beistand und militärisc­hen Mitteln gegen meine anormale Genussart. Um was geht es ihm, außer um die „Sauberkeit auf Plätzen und Wegen“? (gekürzt)

Michael Baron, Gera die zunehmende Altersarmu­t sowie die Verrohung der Sitten und der Sprache. Aber wenn Deutschlan­d auf Geheiß von Trump seinen Rüstungset­at fast verdoppeln will oder soll, fragt man sich schon in unserer heutigen Welt, was dieser Aufwand noch mit Verteidigu­ng zu tun hat. Vor einigen Jahrzehnte­n, als noch kein deutscher Soldat auf fremden Kriegsscha­uplätzen fremde Interessen verteidige­n musste, wurden „Friedensmä­rsche“veranstalt­et. Da waren Hunderttau­sende auf den Straßen – aus heutiger Sicht quasi prophylakt­isch. Ja, die Deutschen sind chronisch müde geworden, aber weniger physisch, doch immer mehr psychisch. Sie fühlen sich abgehängt von der Politik, besonders auch, weil wichtige Entscheidu­ngen dem Volk nicht mehr ausreichen­d erklärt werden. Das macht müde. Politikmüd­e. (gekürzt)

Manfred Fischer, Greiz

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