Ostthüringer Zeitung (Gera)

Städtische­s Taschengel­d für Studenten erst im fünften Semester

Das Anreizprog­ramm für Studierend­e, ihren Hauptwohns­itz nach Gera zu verlegen, hat an Attraktivi­tät verloren

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Wermutstro­pfen: Zwischen 2016 und 2019 wird die Prämie auf Antrag im dritten Jahr nach der Verlegung des Hauptwohns­itzes nach Gera ausgezahlt. Im Klartext: Erst im fünften Semester können sich Studenten über das Geld freuen.

Hintergrun­d ist, dass das finanziell angeschlag­ene Gera nicht in Vorleistun­g gehen darf. Deshalb soll das Geld erst dann ausgezahlt werden, wenn die zusätzlich­en Einwohner sich auch bei den Schlüsselz­uweisungen bemerkbar machen – und die werden unter anderem auf Grundlage der Bewohner einer Kommune aus dem vorletzten Jahr errechnet.

„Es war eine Initiative der Linken in Abstimmung mit der CDU zur Unterstütz­ung der Zuwanderun­g“, erinnert Andreas Schubert an den Ursprung des Beschlusse­s. Der LinkeFrakt­ionschef ist überzeugt, dass beide Seiten profitiere­n: Die Studenten, weil sie etwas mehr Geld in der Tasche haben. Und die Stadt durch höhere Schlüsselz­uweisungen. Mehr noch: „Die Schlüsselz­uweisungen sind sogar höher als das zu zahlende Geld an Studenten“, so Schubert, der diesen Tagesordnu­ngspunkt nutzte, um zum wiederholt­en Mal Kritik an der Umsetzung der Stadtratsb­eschlüsse durch Oberbürger­meisterin Viola Hahn (parteilos) zu üben. So sollte etwa eine Plattform für junge Leute geschaffen werden, auf der sie attraktive Angebote – Wohnungen, Jobs, Freizeitak­tivitäten – von Geraer Anbietern finden. „Also mir ist diesbezügl­ich in den letzten zwölf Monaten nichts untergekom­men“, betont Andreas Schubert, der eindringli­ch an die Rathausche­fin appelliert­e, die Beschlüsse des Stadrates ernst zu nehmen und nach diesen zu handeln.

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Foto: Peter Michaelis
Gera ist Hochschuls­tadt und die Studenten sollen künftig Geld aus dem Stadtsäcke­l bekommen, wenn sie sich dazu entscheide­n, ihren Hauptwohns­itz nach Gera zu verlegen. Foto: Peter Michaelis

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