Mit voller Kraft für Gegenwind
Bürgerinitiative Gegenwind Wismutgebiet hatte zur Informationsveranstaltung nach Braunichswalde geladen
Braunichswalde. Die Zeichen stehen auf Sturm. Besser gesagt, auf Gegenwind. Und um keinen Zweifel daran zu lassen, hat sich die junge Bürgerinitiative selbigen Namen verpasst: Gegenwind Wismutgebiet. Ein, wenngleich nicht alleiniger Grund dafür ist die im Auftrag der Verwaltungsgemeinschaft Wünschendorf per Studie ermittelte Windvorrangfläche von rund 42 Hektar zwischen Braunichswalde, Zwirtzschen und Gauern, die Realität werden könnte. Am Montagabend lud die Bürgerinitiative deshalb zur Informationsveranstaltung in den Gasthof Braunichswalde – und hatte einen vollen Saal. Und dies nicht nur mit Interessenten aus Braunichswalde, sondern auch aus Chursdorf, Seelingstädt, Vogelgesang, Rückersdorf und anderen Gemeinden. Gekommen waren zudem Bürgermeister der VG, Gemeinderäte, Landrätin Martina Schweinsburg sowie Landtagsmitglied Christian Tischner.
„Uns geht es nicht nur um das Windvorrang-Gebiet, sondern um die gesamte VG. Wir wollen überregional arbeiten, weil wir denken, dass die Windräder zu groß und zu nah an der Bebauung sind“, erklärte Matthias Klügel von der im November 2016 gegründeten Bürgerinitiative. Ihre Mitglieder boten dann in ihrer knapp dreistündigen Veranstaltung an Gastrednern und Informationen auf, was möglich war: VG-Leiterin Katrin Dix erklärte die Entstehung des Windvorranggebietes. Über Infraschall und seine Auswirkungen sprach der Arzt Andreas Auge. Ludwig Freitag vom Thüringer Landesverband für Energiewende mit Vernunft (THLEmV) hinterfragte Fakten zur Energiewende und führte manches ad absurdum. Rechtsanwalt Karsten Haase klärte über Rechtsfragen auf. „Jahrzehnte lebten wir mit den Auswirkungen des Uranbergbaus. Noch vor Abschluss der Sanierungsarbeiten plant man neue Industriebauwerke“, betonte die Bürgerinitiative in ihrem Flyer. Am Montag ließ sie mit starker Präsenz auch keinen Zweifel im – bis zum Schluss ausharrenden – Publikum: Gegenwind gibt es weiter: mit Unterschriften, Plakaten und Sommer-Tour – und vielleicht nun auch manch neuem Mitstreiter. (ck) Gera.