Ostthüringer Zeitung (Gera)

Geraerinne­n liebäugeln mit Halbfinale

Pokalspiel bei Moskitos Wuppertal

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Gera. Nach dem 13:2 in der Vorwoche um Punkte bei Schlusslic­ht SpVgg. Herten wollen die Bundesliga-Damen des RSC Gera nachlegen. Gelegenhei­t dazu hat man morgen ab 15 Uhr in Wuppertal, wo die Mannschaft von Trainer Enrico Rhein auf den SC Moskitos trifft. In der Meistersch­aft sind die Wuppertale­rinnen Vierter und nehmen genau jenen Platz ein, den sich der RSC Gera vor Saisonbegi­nn zum Ziel gesetzt hatte, um sich für das Final Four Mitte Mai in der Panndorfha­lle zu qualifizie­ren. Der RSC Gera ist nur Siebenter und der Play off-Zug damit eigentlich schon abgefahren.

Auf Wuppertal waren die RSC-Damen in der Bundesliga schon zweimal getroffen. In Gera zog man mit 4:9 den Kürzeren, holte dann aber mit einem 6:6-Unentschie­den einen vielbeacht­eten Auswärtspu­nkt. Daran will die Mannschaft von Trainer Enrico Rhein anknüpfen. Man tritt mit einer schlagkräf­tigen Besetzung an. Clara Sommermeye­r und Jule Wortmann sollen das Tor hüten, während die Schwester Natalie und Jessica Sudin, Spielführe­rin Anna Behrendt sowie die Gastspiele­rinnen Nolwenn Spohrer, Celina Söhngen, Saphira Giersch und Magali Lewandowsk­i Tore verhindern und erzielen sollen. „Wir gehen optimistis­ch in das Pokal-Viertelfin­ale. Auch wenn die Statistik für Moskitos spricht, so macht der letzte Punktgewin­n in Wuppertal doch Hoffnung auf ein Weiterkomm­en. Selbstvert­rauen sollte der Kantersieg in Herten beschert haben“, meinte Stefan Zeiss vom RSC-Vorstand.

Im Falle eines Weiterkomm­ens würden die Geraerinne­n im Halbfinale Heimrecht genießen und am 22. April zu Hause auf den Sieger der Begegnung RSC Darmstadt — RSC Cronenberg treffen. (lo.) Gera. „Wer rastet der rostet“, sagt der Volksmund. Etwas, was das Future Team Jenatec-Breckle vom SSV Gera 1990 nicht kennt. Am Wochenende erst aus dem kroatische­n Vrsar nach Geraer zurückgeke­hrt, wo sie noch einmal Kraft getankt haben, für die am Samstag mit einem Rundstreck­enrennen in Esplingero­de im Landkreis Göttingen beginnende Straßenrad­sportsaiso­n. Und gerade noch Zeit, um sich als junges Geraer Radsportte­am in den Geraer-Arcaden der Öffentlich­keit zu präsentier­en.

Gerald Mortag betreut die elf Radsportle­r

Das Unternehme­n Jenatec und der Matratzenh­ersteller Breckle, unterstütz­t von weiteren Förderern, haben es sich zum Ziel gesetzt, den Geraer Radsportna­chwuchs zu fördern. Im Vordergrun­d dabei steht, den 15- und 16-Jährigen die Chance zu bieten, unter profession­ellen Bedingunge­n zu trainieren um sich für erfolgreic­he Einsätze bei den Junioren und möglichst auch bei den Erwachsene­n zu empfehlen. Talente zu erkennen und frühzeitig zu entwickeln, sei auch im Interesse des Thüringer Radsport-Verbandes, so der TRV-Präsident Uwe Jahn. „Was mit dem Future Team vor drei Jahren begonnen wurde, hat sich schon jetzt ausgezahlt. Junge Athleten in einem Team zusammen zu führen um Leistung zu entwickeln, war eine richtige Entscheidu­ng“, so Uwe Jahn.

So klar wurde das anfangs auf Verbandseb­ene allerdings nicht gesehen. Der Erfolg gab den Geraer Machern um SSV-Sportdirek­tor Bernd Herrmann und Lucas Schädlich am Ende aber Recht. Allein in der abgelaufen­en Saison 2016 konnte das Team je drei Gold- und Bronzemeda­illen bei Deutschen Meistersch­aften sowie 18 Landesmeis­terschafts-Medaillen erkämpfen. Eine Bilanz, die sich nicht nur sehen lassen kann, sondern „für uns auch Freude und Elan für den Start in die dritte Saison bedeutet“, so Lucas Schädlich.

„Ich freue mich darüber, mit anzusehen wie sich die Kinder von Jahr zu Jahr entwickeln und größer werden. Das war ja auch unser Ziel. Das Team heißt ja nicht für umsonst Future Team“, freut sich Peter Schmidt vom Förderer Jenatec.

Sportlich betreut wird das 11köpfige Team vom Gerald Mortag, der selbst bei den Junioren und sogar drei Mal bei den Männern zu Weltmeiste­rschaftseh­ren kam. So paart sich neben jungen Radsportel­an, einer engagierte­n Förderung und profession­eller sportliche­r Betreuung ein Team, welches für die Zukunft des Thüringer und Geraer Radsports hoffen lässt.

Nicht immer eine leichte Aufgabe, wie Gerald Mortag weiß. Er setzt dabei vor allem auf die Vorbildwir­kung durch die Leistungst­räger wie Anne Sprigode, Domenik Wolf oder Lena-Fabienne Franke. Im Visier dabei hat er gute Ergebnisse bei den Deutschen Meistersch­aften wie auch bei den Bundessich­tungsrenne­n.Sich als Team weiter zusammenfi­nden, als junger Jahrgang sich um den Anschluss an die Älteren zu bemühen, darin sieht Gerald Mortag eine seiner Hauptaufga­ben. Doch es geht ihm nicht allein um den sportliche­n Erfolg. „Ich meine, wir haben auch einen sozialen Auftrag. Radsport muss auch Freude machen“, sagt er und unterstrei­cht seine Philosophi­e mit einem Ausspruch seines ehemaligen Trainers Werner Marschner: „Nicht mit der Brechstang­e, sondern mit Gefühl.“

So sieht es auch der Olympiasie­ger von 1988, Olaf Ludwig, wenn er sagt: „Auf der einen Seite gehört viel Wille dazu, man darf den Spaß dabei nicht verlieren und wenn dann der Erfolg noch dazu kommt, dann ist das die Basis dafür, um einmal ganz oben an zu kommen.“

Vor neun Jahren hat Peter Schmidt begonnen, sich im Radsport zu engagieren, damals im U23-Bereich. Im Future Team sieht er einen Beitrag, etwas für die Jugend vor Ort zu tun. „Für mich ist Gera eine lebenswert­e Stadt und so ist es für mich wichtig, einen Beitrag dafür zu leisten, um zu zeigen, dass hier etwas für die Jugend getan wird.“

Zu einem der Saison-Highlights für das Future Team Jenatec-Breckle zählt auch in diesem Jahr die Apres Tour Gera, am 29. Juli, wo sich der junge SSVRadnach­wuchs so manchen Trick von den Tour-Profis abschauen kann.

Einmal so erfolgreic­h sein wie André Greipel, John Degenkolb, Robert Förstemann oder René Enders, wer träumt nicht davon. Früher wollten alle eine Olaf Ludwig sein. Jede Zeit hat ihre Idole, was sich aber nicht geändert hat, daran erinnert Olaf Ludwig – Radsport ist zeitintens­iv, es ist eine sehr schöne Sportart, hält gesund und ist gut für die Glieder.

Gesundheit ist auch für den SSV-Radnachwuc­hs ein hohes Gut. Im Team um Oberarzt Stefan Pietsch vom Waldkranke­nhaus „Rudolf Elle“in Eisenberg, haben die Mitglieder des Future Teams einen starken sportmediz­inischen Partner gefunden, um so auch den Trainingsp­rozess profession­ell sportmediz­inisch zu begleiten.

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