Begegnung mit sich selbst
Der Geraer Sebastian Seyfarth erlebt in Nürnberg seinen ersten Sechs-Stunden-Lauf und schafft knapp Kilometer
schon viele Läufe absolviert. Aber das war eine andere Lauferfahrung heute. Veranstalter Sri Chinmoy hat gesagt, man solle über sich hinauswachsen und sich selbst begegnen. So ähnlich war es auch.
Knapp 145 Teilnehmer hatten sich auf die Strecke gewagt und sich akribisch vorbereitet. Sebastian Seyfarth begann mit einem für ihn ruhigen Schnitt von knapp 4:40 Minuten für die ersten Kilometer. Damit ordnete er sich auf Platz zwölf ein. „Mit den ersten vier Läufern um den Karlsruher Matthias Dippacher wollte ich nicht mithalten. Die waren mir zu schnell. Ich musste mein eigenes Rennen laufen, da mir doch noch die Erfahrung auf solchen Ultra-Distanzen fehlt“, so der Geraer, der versuchte, die kompletten sechs Stunden ohne Pausen konstant durchzulaufen. „Das ist mir gelungen. Nur kurze Trink- und Essphasen waren drin. Zum Glück musste ich nicht austreten, weil die Flüssigkeit immer sofort ausgeschwitzt wurde. Irgendwann hatte ich den Tunnelblick. Die Beine funktionierten einfach nur noch.“Für sein Sechs-StundenDebüt funktionierte der Plan gut. Einige Starter konnte er mit seinem gleichmäßigen Lauftempo noch überholen. Bis auf Rang sechs stieß Sebastian Seyfarth nach vorn. In der letzten halben Stunde kam dann aber doch der „Mann mit dem Hammer“.
„Da war kaum noch ein vernünftiger Laufschritt möglich. Da habe ich etwas verloren“, so der Geraer, der mit seinen 73,589 Kilometern zu überzeugen wusste, in der Altersklasse 20-49 Jahre sogar Fünfter wurde. Der Sieg ging an Matthias Dippacher von der LSG Karlsruhe, der als einziger mehr als 80 Kilometer schaffte. „Alles in allem war es für mich ein sehr guter Einstieg in den Ultralauf-Bereich, der sehr viel Spaß gemacht hat und Steigerungsmöglichkeiten offen lässt“, so Sebastian Seyfarth, dessen Hauptziel in diesem Jahr die Deutschen Meisterschaften im 24-StundenLauf in Gotha sein. Auf dem Weg dahin liegt zuvor der Rennsteiglauf-Marathon.