Laptops dürfen ins Handgepäck
Schärfere Kontrollen auf USA-Flügen
Washington. Laptops und Tablet-Computer bleiben auf Flügen in die USA erlaubt, sofern die Fluggesellschaften schärfere Sicherheitsvorschriften umsetzen. Diese neue Regelung verkündete das US-Ministerium für Heimatschutz in Washington. Ein zeitweise diskutiertes Kabinenverbot für sämtliche Elektrogeräte, die größer als ein Smartphone sind, hätte erhebliche Auswirkungen auf die Abläufe an Flughäfen und in den Fliegern gehabt. Diese bleiben Reisenden, Airlines und Flughafenbetreibern nun womöglich erspart.
Die Flugreisenden werden sich wegen strengerer AirportKontrollen aber mit längeren Wartezeiten abfinden müssen. Man erwarte von Fluggesellschaften und Flughäfen, die Sicherheitsmaßnahmen für Passagiere und elektronische Geräte deutlich hochzufahren, sagte ein Mitarbeiter des Ministeriums. Das Heimatschutzministerium verlangt unter anderem erweiterte Scans aller elektronischen Geräte, die größer sind als ein Smartphone: also Laptops, Tablets, E-Book-Reader oder Kameras. Außerdem gehe es um eine genauere Überprüfung der Passagiere und um den Einsatz von mehr Sprengstoff-Spürhunden.
Hintergrund sind angebliche Erkenntnisse von US-Terrorexperten, wonach Terrororganisationen Sprengsätze in Laptops und anderen elektronischen Geräten verbergen können. Daraufhin änderten die USA ihre Sicherheitsbestimmungen an den Flughäfen. (dpa) Berlin/München. Fast schon verzweifelt bemühen sich Politik und Autoindustrie um neues Vertrauen in den Diesel. Denn die für die Hersteller und auch die deutsche Klimabilanz wichtige Technologie ist mittlerweile so weit in Verruf geraten, dass die Zukunft des Diesels zumindest teilweise infrage gestellt ist. Sinkende Absatzzahlen, fallende Wiederverkaufswerte – die Folgen des VW-Skandals haben auch die Verbraucher längst erreicht.
So rät der ADAC potenziellen Kaufinteressenten derzeit von der Anschaffung eines neuen Dieselautos ab. Der Automobilclub empfiehlt, den Herbst abzuwarten. Dann kommen Neuwagen mit einer verbesserten Abgasreinigung nach der Euro-6Norm auf den Markt.
Verunsichert sind die Verbraucher auch durch drohende Fahrverbote in den Städten. Denn die Feinstaubbelastung ist vielerorts zu hoch. Und dafür sind Diesel mitverantwortlich. In Stuttgart wird es dazu kommen. Auch in München könnten ältere Diesel aus dem Verkehr verbannt werden. Das bayerische Verwaltungsgericht hat in diesem März die Vorbereitung von Fahrverboten angeordnet.
Das Problem einer zu hohen Schadstoffbelastung kennen jedoch noch viele andere Städte, sodass dies auch anderswo drohen könnte. Dagegen will die bayerische Landesregierung gemeinsam mit den im Lande ansässigen Produzenten BMW und Audi etwas tun. Beide Seiten vereinbarten nun eine Nachrüstung älterer Fahrzeuge, den Einsatz modernster Dieseltechnologie, die Förderung alternativer Antriebe sowie des öffentlichen Nahverkehrs. Es gelte, „pauschale Fahrverbote in Innenstädten zu vermeiden“, sagte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Seine Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hofft auf eine „vertrauensbildende Maßnahme“.
Die Details sind noch nicht klar, vor allem, wenn es um die Finanzierung der Nachrüstung geht. Bei BMW geht es um rund 700 000 Fahrzeuge der Euro-5Norm, von denen die Hälfte in die Werkstätten gerufen werden soll. In ganz Deutschland sind von allen Herstellern zusammengenommen fast sechs Millionen ältere Diesel unterwegs.
Für die Software für die Updates veranschlagen Experten einen zweistelligen Millionenbetrag. Dazu kommen noch rund 300 Euro für die Arbeiten in der Werkstatt. Aigner will, dass die Fahrzeugbesitzer nichts für die Nachrüstung bezahlen müssen. Konkret geklärt ist dies aber wohl noch nicht. Für Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sind Fahrverbote dennoch „nicht vom Tisch“.
Die Landesregierung will auch den öffentlichen Nahverkehr stärker fördern und die Ladeinfrastruktur für Elektroautos ausbauen. Vom Bund würde Bayern gerne finanzielle Anreize für die Besitzer alter Diesel sehen, auf modernere Fahrzeuge umzusatteln. Das könnte über einen Steuernachlass geschehen. Auch die Bundesregierung will aktiv an der Verminderung der Schadstoffbelastung mitwirken. Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und ihr Kollege Alexander Dobrindt (CSU) aus dem Verkehrsressort haben die Initiative „Nationales Forum Diesel“ins Leben gerufen. Zusammen mit der Industrie sollen Wege zur Verminderung der Belastung gefunden werden.
Scharfe Kritik am bayerischen Vorgehen äußert der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD). „Nicht der Schutz der Menschen steht im Vordergrund, sondern der Schutz der Industrie“, sagt der verkehrspolitische Referent des VCD, Michael Müller-Görnert. Es sei unklar, welche Schadstoffminderung eine Nachrüstung erreiche. Steuervergünstigungen für den Kauf neuer Diesel hält der VCD für absurd. „Sinkende Dieselabsätze soll nun der Staat ausgleichen“, befürchtet Müller-Görnert.
Wie die Zukunft der Mobilität aussehen könnte, zeigt die Deutsche Post mit ihrer Paketsparte DHL. In Berlin werden ab sofort 40 mit Strom fahrende StreetScooter für die Paketverteilung eingesetzt. Damit würden in weiten Teilen der Hauptstadt Pakete leise und emissionsfrei zugestellt, teilte die Post mit. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis zur Mitte des Jahrhunderts die in der Logistik anfallenden CO2-Emissionen auf null zu senken. Auf elektrische Antriebe setzt auch der Lkw-Hersteller MAN. Im Lieferund Nahverkehr liege dort die Zukunft, sagte MAN-Chef Joachim Drees.