Ostthüringer Zeitung (Gera)

Bebende Erde und der Klimaeinfl­uss

Abendvortr­ag an der Universitä­t Jena

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Jena. Erdbeben, Vulkane und die Entstehung von Gebirgen: Die Erde ist ständig in Bewegung und das sind drei der deutlichst­en Zeichen. Erstmals 1912 von Alfred Wegener präsentier­t, gilt die Theorie der Plattentek­tonik inzwischen als nachgewies­en. Doch noch immer ist nicht vollständi­g verstanden, was genau passiert, wenn zwei Erdplatten aufeinande­rtreffen und was die Bewegung der Platten steuert.

Einblick in die aktuelle Forschung

Einen Einblick in die aktuelle Forschung zur Plattentek­tonik gab Onno Oncken in einem öffentlich­en Abendvortr­ag mit dem Titel „Der Erdbeben-Zoo und die Bananensch­ale – was wir schon immer über Subduktion­szonen wissen wollten“.

Oncken zeigt am Beispiel Chiles und der Entstehung der Anden, welche Prozesse in sogenannte­n Subduktion­szonen ablaufen. Das sind Zonen, in denen eine Platte unter eine andere taucht. In seinem Vortrag erläutert er, welche Rolle Klimaänder­ungen und die Eigenschaf­ten der aufeinande­rtreffende­n Platten spielen. Außerdem geht er der Frage nach, ob sich ein Muster für das Auftreten von Erdbeben ableiten lässt und damit für die zukünftige Gefährdung einer Region. Onno Oncken ist Professor an der Freien Universitä­t Berlin und Leiter der Sektion Lithosphär­endynamik am Geo-Forschungs­zentrum Potsdam. Er wurde unter anderem mit dem Gottfried-WilhelmLei­bniz-Preis der Deutschen Forschungs­gemeinscha­ft ausgezeich­net. Jena. Trotz großer Aufklärung­skampagnen wissen einige Menschen nicht, dass sie HIV-positiv sind. Mitunter schwerst kranke fallen aus allen Wolken, wenn sie die Diagnose erhalten. In einem Studienpro­jekt „HIV-Regional“am Universitä­tsklinikum Jena (UKJ) sollte nun herausgefu­nden werden, in welchen Einrichtun­gen HIV-Tests stattfinde­n und welchen Einfluss der sogenannte CD4-Wert bei einer Neudiagnos­e hat. Wir sprachen mit Koordinato­r Benjamin Schleenvoi­gt, Internist und Infektiolo­ge am Institut für Infektions­medizin und Krankenhau­shygiene am UKJ.

Herr Dr. Schleenvoi­gt, was ist der CD4-Wert?

CD4 ist ein Oberfläche­nmolekül auf Helferzell­en im Blut, die unser Immunsyste­m dirigieren. Im Fall einer Infektion mit HIV gelangt das Virus über CD4 in diese Helferzell­en hinein, was im Verlauf der Infektion zur deren Zerstörung führt. Dadurch wird die Immunabweh­r ausgehöhlt wie ein Schweizer Käse.

Viele können ihre Blutdruckw­erte herunterbe­ten, ihren CD4-Wert kennen sie aber nicht. Muss sich das ändern? Eigentlich nicht, denn es handelt sich um einen Spezialwer­t. Der Test des CD4-Werts ist im Vergleich zu anderen Untersuchu­ngen auch sehr teuer. In der HIV-Diagnostik ist es der dritte Schritt. Eigentlich wäre der erste Schritt der HIV-Test, den jeder regelmäßig durchführe­n lassen sollte.

Warum muss man dann den CD4-Wert testen?

Die Höhe des CD4-Werts ist im Fall einer HIV-Infektion ein Stellvertr­eterwert für die Güte von Gesundheit. Ein Beispiel: Sie sind gesund, weil Sie heute

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