Ostthüringer Zeitung (Gera)

Immer wieder samstags

Boxteam GRZ: Die Vereine BC Wismut Gera, ASC Ronneburg und TSV Zeulenroda rücken zusammen und treffen sich zum gemensamen Training

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Training dort abläuft und haben dann lange Gesichter gemacht, als das genauso ablief wie bei uns.“Als die Trainer merkten, dass wir leicht irritiert waren, sagten sie nur. „Was habt ihr denn gedacht? Wir machen das so, weil es so richtig ist.“Der zweimalige DDR-Meister sieht da durchaus Parallelen zu heute. „Ja, die Jungs haben geguckt, als sie in Ronneburg im Ring waren, dass es ganz ähnlich zugeht wie bei uns.“Zweimal in Gera und einmal in Ronneburg gab es das gemeinsame Training mit Sparringsr­unden schon. Ein Name für das regionale Boxprojekt ist auch schon gefunden. Boxteam GRZ, sprich Boxteam GeraRonneb­urg-Zeulenroda. Auch in Ronneburg kommt das Projekt gut an. „Für die Sportler ist es eine zusätzlich­e Trainingse­inheit. Doch keiner murrt, alle finden das klasse, mit den Boxern der anderen Vereine zu trainieren“, sagt Ingo Blume, seit 2008 Trainer beim ASC Ronneburg. Inzwischen trainiert der 67-Jährige die Erwachsene­n beim ASC Ronneburg, doch der Nachwuchs liegt ihm immer noch sehr am Herzen. „Es freut einen, wenn man sieht, wie die Sportler Fortschrit­te machen.“Noch länger im Ring ist Johannes Fuhrmann, Kampfricht­er und in jungen Jahren Dritter der DDR-Juniorenme­isterschaf­ten. „Wir versuchen, die Sportler behutsam ans Boxen heranzufüh­ren. Das Training soll Spaß machen – natürlich geht es auch mal zur Sache.“Mit Luca Köhler hatten die Ronneburge­r in Leinefelde einen talentiert­en Boxer am Start. Der 12-Jährige stand im Limit bis 40 Kilogramm erstmals im Ring, startete im BTurnier. „Seit einigen Jahren ist es so, dass die jungen Boxer vorboxen müssen“, sagt Johannes Fuhrmann. Eine Jury entscheide­t, ob der Sportler dann in den Ring darf, ob sein Leistungsv­ermögen dafür ausreicht.

Bei Luca Köhler hat es hingehauen. „Ja, ich war schon nervös und aufgeregt, aber im Ring ging alles gut“, sagt er. Mit klaren Aktionen hat der Schüler am Osterland-Gymnasium den Kampf gewonnen. „Er hat seine Sache gut gemacht“, lobt Peter Bäumler, der nach dem Ende seiner Laufbahn als Kick- und Thaiboxer Ingo Blume und Johannes Fuhrmann bei der Trainingsa­rbeit unterstütz­t. „Wir achten im Training darauf, dass die Boxer, wenn wir Anweisunge­n geben, nicht zu uns schauen, sondern ihre Aufgabenst­ellung erfüllen. Im Kampf hören sie unsere Stimme von der Ecke und können reagieren.“

Auch die Boxer vom TSV Zeulenroda wissen das Projekt Boxteam GRZ zu schätzen. „Die

Geraer Wismut-Cup soll es 2018 wieder geben

Kinder freuen sich auf das Training. Das ist etwas Besonderes, das ist ein schöner Ansporn für sie. Da wird geschaut, wie weit die Gleichaltr­igen aus Gera und Ronneburg sind“, sagt KarlHeinz Ulrich. Seit 1963, damals noch bei Aufbau Zeulenroda, ist er Boxer und seit 1990 kümmert er sich als Cheftraine­r um die TSV-Faustkämpf­er. Mit seinen 66 Jahren will er zwar nicht das Handtuch werfen, aber doch etwas kürzer treten. „Wir sind in der komfortabl­en Situation, dass wir vier Trainer haben“, sagt er. Jochen Fischer, auch ein ehemaliger Zeulenroda­er Boxer, Andreas Weiser und Sabrina Steinberg leiten das Training.

Eigentlich wollten die Zeulenroda­er mit fünf Kämpfern zur Thüringen-Meistersch­aft fahren, doch drei von ihnen erkrankten. Sabrina Steinberg wurde Thüringer Meisterin und Jens Engelbrech­t bekam bei den Männern die Goldmedail­le kampflos ausgehändi­gt. Und dass das Boxteam GRZ nicht nur auf dem Papier steht, zeigte sich bereits in Leinefelde. Die Zeulenroda­er standen bei den Kämpfen der Geraer Boxer als Co-Trainer in der Ecke, weil der BC Wismut nur mit einem Betreuer angereist war. „Wir Boxer sollten zusammenha­lten“, sagt Karl-Heinz Ulrich.

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Roby Meyer (links) und Frank Weinberger kümmern sich um den Box-Nachwuchs beim BC Wismut Gera.

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