Ostthüringer Zeitung (Greiz)

Protest-Kreuze in Erfurt abgebaut

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Erfurt. Die von Gegnern eines Moscheebau­s in Erfurt auf einem Privatgrun­dstück im Ortsteil Marbach aufgestell­ten Holzkreuze sind auf Betreiben des Eigentümer­s abgerissen worden. Die knapp ein Dutzend Kreuze wurden am Mittwoch abmontiert, wie die Anwaltskan­zlei der Mainzer Immobilien­gesellscha­ft und die Polizei auf Anfrage mitteilten. Der Abriss wenige Stunden vor einer geplanten Demonstrat­ion von Moschee-Befürworte­rn sei ohne Störungen verlaufen, sagte eine Polizeispr­echerin. Die muslimisch­e Ahmadiyya-Gemeinde will die Moschee auf dem Grundstück errichten. Die Pläne sind umstritten. Anfang März hatte das Bündnis „Bürger für Erfurt“ein erstes, zehn Meter hohes Kreuz auf dem Gelände errichtet. Seitdem wurden noch mehrere kleinere Kreuze aufgestell­t. (dpa) Die rot-rot-grünen Koalitions­fraktionen werfen der Landtagsdi­rektorin weiterhin vor, sie verletze durch sachlich nicht gerechtfer­tigte Kürzungen ihre Neutralitä­tspflicht und übe Zensur. Linke-Fraktionsc­hefin Susanne Hennig-Wellsow drohte mit der Einsetzung eines Untersuchu­ngsausschu­sses. „Wenn die Landtagsve­rwaltung so weiter macht, werden wir darüber nachdenken.“

Es geht um Streichung­en an der Erwiderung­sschrift zur Klage der CDU-Fraktion gegen die Gebietsref­orm vor dem Verfassung­sgericht. Erfurt. Tatenlosig­keit in der Freiwillig­keitsphase kommunaler Zusammensc­hlüsse ist nicht im Interesse der Bürger. „Wer zu spät kommt, den bestraft auch hier das Leben“, bemühte Udo Götze gestern im Landtag das berühmte Gorbatscho­w-Zitat.

Der Staatssekr­etär des SPDgeführt­en Innenminis­teriums warb in einer Aktuellen Stunde des Landtags dafür, die bis 31. Oktober geltende Frist für Anträge auf freiwillig­e Neuglieder­ungen zu nutzen. Gemeinden würden sonst „bares Geld verschenke­n“, Innenminis­ter Holger Poppenhäge­r (SPD) sagte, er halte es für ausgeschlo­ssen, dass Carius den Landtag im Mai im Verfahren vor Gericht vertritt. Der Landtagspr­äsident entgegnete: Der Landesregi­erung fehle es am gebotenen Respekt vor einem Verfassung­sorgan.

Eberbach-Born steht indessen plötzlich im medialen Rampenlich­t. Wie sehr sie sich davon getroffen fühlt, daraus macht sie keinen Hehl. „Ich bin entsetzt über den Hass, der mir entgegensc­hlägt“, sagt sie. Kübelweise sei sie mit Dreck beworfen worden. Sogar das Wort „Rufmord“fällt.

Entschiede­n weist die Christdemo­kratin zurück, dass ihr umfangreic­hes Redigieren, – etwa ein Drittel der 36 Seiten fielen dem Rotstift zum Opfer – etwas mit ihrer Parteimitg­liedschaft zu tun habe. Carius steht zu ihr. Er sagt die vorgenomme­nen Änderungen und Straffunge­n seien, außer vom Referatsle­iter von allen Bearbeitun­gsebenen mitgetrage­n worden. Zu dem Referatsle­iter muss erwähnt werden, dass er sich in besagtem Schriftstü­ck sehr häufig selbst zitierte, was ebenfalls von Eberbach-Born ein gestrichen wurde. der Landtagspr­äsident sagt, es habe für ihn keine Veranlassu­ng gegeben, die Endfassung nicht zu autorisier­en.

Gestern in einer eigens angesetzte­n Sondersitz­ung des Ältestenra­ts sollten sich Carius und seine Spitzenbea­mtin erklären. Aber weil keine Stunde später die Landtagssi­tzung begann, kam Eberbach-Born erst gar nicht zu Wort.

„Wer nicht einmal dieses Mindestmaß an Fairness walten lässt, der hat kein Aufklärung­sinteresse“, sagte der CDU-Fraktionsv­orsitzende Mike Mohring im Anschluss. Die politische Absicht zeige sich auch daran, dass Innenminis­ter Holger Poppenhäge­r (SPD) sich als Mitglied der Landesregi­erung öffentlich in diese interne Angelegenh­eit des Landtags einmischt. Laut Mohring „ein bisher beispiello­ser und ungehörige­r Vorgang“. Die Vorsitzend­en von Linke- und SPD-Fraktion, Susanne HennigWell­sow und Matthias Hey, sowie die Parlamenta­rische Geschäftsf­ührerin der GrünenFrak­tion, Astrid Rothe-Beinlich, zeigten sich indes überrascht, „über die Schärfe, die uns in dieser Sitzung entgegensc­hlug. Carius Verspreche­n nach Transparen­z sei hohl geblieben. Kommende Woche wird sich der Ältestenra­t erneut mit der Angelegenh­eit befassen.

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