An das musikalische Auma erinnern
Mitglieder der Aumaer Schalmeienkapelle suchen Exponate für Ausstellung über den ehemaligen Spielmannszug
sagt Patzer, Hausmeister am Förderzentrum Zeulenroda und Chronist der Schalmeienkapelle Die Oldies. Vor zwei Jahren schon hatte der SMZ Auma eine Ausstellung über die eigene Geschichte in der Heimatstube gemacht und da die zwei Freunde „von der Wiege an“immer viel gemeinsam gemacht haben, sei auch dieses Projekt ein sehr persönliches. „Durch die damalige Ausstellung ist der Spielmannszug etwas in Vergessenheit geraten, und da hab ich mir gedacht, warum nicht einmal wieder daran erinnern, weil dieser Verein auch ein Highlight von Auma war“, sagt Hans-Peter Anders.
Die Aumaer seien schon immer ein musikalisches Völkchen gewesen, die sich in Chören oder Musikkapellen engagierten, so Anders. Der Spielmannszug sowie die Schalmeienkapelle habe die damalige Aumaer Jugend geprägt: „Das war eine sinnvolle Beschäftigung. Wir sind viel in der DDR rumgekommen, waren auf vielen Events“, betont Anders, der von 1967 bis 1970 bis zur Auflösung des Vereins mitgespielt hatte. Mindestens zehn Jahre musste man alt sein, um mitspielen zu dürfen im Spielmannszug, der aus Trommlern, Fanfaren- und Querflötenspielern bestand. Ein paar Exponate wie Trommeln und Fanfaren für die geplante Ausstellung befinden sich schon im Schulmuseum im alten Rathaus, das Antiquitäten seit der Gründung der Franz-KolbeRegelschule sowie von der 1889 abgebrannten alten Schule beherbergt. Weitere Erinnerungsstücke sowie Geschichten rund um den Spielmannszug hoffen die Freunde, von der Aumaer Bevölkerung und darüber hinaus zu bekommen.
„Der Herr Patzer hat mich informiert und mir von der Idee erzählt, was mich sehr gefreut hat. Ich gehöre auch zu der Generation, die mit dem Spielmannszug aufgewachsen ist, und auch ich hatte Paul Rotter als Musiklehrer“, sagt die Leiterin der Franz-Kolbe-Regelschule, Annerose Barnikow, die auch eine persönliche Beziehung zu dem beliebten Musikschullehrer und Gründer des Spielmannszuges hatte: Seine und ihre Familie waren freundschaftlich miteinander verbunden. Paul Rotter habe viel für die Aumaer Jugend getan, so Barnikow. Er habe ein Gespür dafür gehabt, die Kinder und Jugendlichen für die Musik zu begeistern. Barnikow, die ebenfalls seit 1977 Musiklehrerin ist, habe von den Söhnen des Spielmannszug-Gründers Fotos bekommen sowie eine Komposition von Paul Rotter mit dem Titel „Lied zur Faschingszeit“, das 1955 zum Aumaer Karneval gespielt wurde. Diese stellen sie für die Ausstellung bereit. Außerdem könne sie Geschichten beisteuern. Barnikow beeindruckt auch, dass Rotter trotz einer Kriegsverletzung am Arm unter anderem Geige spielte.
Schulleiterin liefert persönliche Geschichten