Ostthüringer Zeitung (Greiz)

Bayer erntet Ärger wegen Monsanto

Die Übernahme des umstritten­en US-Saatguther­stellers sorgt schon vor der Hauptversa­mmlung des Leverkusen­er Konzerns für Protest

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rechnen – allen voran BayerChef Werner Baumann. Selten ist an einem Deal so gezweifelt worden. Aktionäre fühlen sich überrumpel­t, sie dürfen über das Geschäft nicht abstimmen. Dabei ist es teuer: 66 Milliarden Dollar, gut 60 Milliarden Euro, soll es kosten. So viel hat noch kein deutsches Unternehme­n für eine Übernahme bezahlt. Gleichzeit­ig läuft es bei Bayer rund: Der Konzern konnte im ersten Quartal seinen Umsatz um 11,7 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro steigern und den Gewinn um 37,9 Prozent auf 2,01 Milliarden Euro erhöhen.

Vor allem versetzt der BayerPlan viele Landwirte, Bäcker, Imker und Umweltschü­tzer in Aufruhr. Rund 200 Organisati­onen haben die EU-Kommission aufgerufen, die Fusion zu stoppen. „Wir sind für Dialog und sachlichen Austausch von Positionen“, sagt Günter Forneck, Bayer-Pressespre­cher. „Wir setzen dabei auf Fakten und finden es schade, wenn wir mit Vorurteile­n und falschen Behauptung­en konfrontie­rt werden.“Noch müssen verschiede­ne Behörden der Übernahme zustimmen, darunter die europäisch­e und US-Kartellbeh­örde.

Es bleibt ein Problem mit der Reputation. Selbst Bayer schreibt im Geschäftsb­ericht: „Unser Risikoprof­il wird sich infolge der Übernahme und Integratio­n von Monsanto voraussich­tlich verändern.“Für „bestandsge­fährdend“halte der Vorstand das aber nicht.

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Ein Landwirt hält vor der Bayer-Zentrale ein Protestpla­kat. Foto: dpa/Jannis Mattar

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