Ostthüringer Zeitung (Greiz)

Jugendlich­e für Demokratie begeistern

Stadt hat Fördergeld zur politische­n Bildung von Heranwachs­enden vom Bund erhalten

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zivilgesel­lschaftlic­he Aufgaben stellt dem Landkreis vorerst 85 000 Euro aus dem Bundeshaus­halt bis Ende dieses Jahres projektgeb­unden zur Verfügung. Die Besonderhe­it besteht laut Grüner darin, dass in diesem Jahr das Landes- und Bundesprog­ramm noch parallel laufen und ab dem 1. Januar 2018 nur noch das Bundesprog­ramm gilt.

Von den angesproch­enen 85 000 Euro stehen laut Bescheid rund 30 000 Euro für eine externe Koordinier­ungs- und Fachstelle zur Verfügung, rund 35 000 Euro für einen Initiativf­onds und jeweils 10 000 Euro für einen Jugendfond­s sowie für Partizipat­ion, Öffentlich­keitsarbei­t, Vernetzung und Coaching.

Christian Tischner, Vorsitzend­er der CDU-Fraktion, begrüßte generell das Bemühen der Stadt und des Landkreise­s um diese Fördermitt­el.

Tischner störte sich allerdings an einigen Formulieru­ngen im Begründung­stext der Beschlussv­orlage. Darin war die Rede davon, dass es demokratie­fördernden Institutio­n bisher an einer klaren Zielsetzun­g und Struktur in der Organisati­on fehle. „Das stimmt so nicht, hier ist bereits viel passiert“, sagt Tischner. Auch bemängelte er, dass der Text nur von Gefahren durch Rechtsextr­emismus spricht, auch Gefahren von links und islamistis­chen Kreisen dürften nicht außer Acht gelassen werden. Des Weiteren sei die Gründung eines Jugendforu­ms nicht am Desinteres­se der Jugendlich­en, sondern an fehlenden Ressourcen gescheiter­t.

Auch Holger Steiniger, Fraktionsv­orsitzende­r der Linken, ging auf den Absatz zur fehlenden Struktur – mit allerdings schärferen Tönen – ein. „Die Struktur fehlt, weil sie in den vergangene­n Jahren zerschlage­n wurde. Erst traf es den Kreisjugen­dring und dann den Stadtjugen­dring“, so Steiniger. Auch hätten Stadt und Landkreis Mittel aus einem Förderprog­ramm der ehemaligen schwarz-roten Landesregi­erung nicht abgerufen. Darauf antwortete Holger Wittig (CDU): „Herr Steiniger, der Stadt- und Kreisjugen­dring wurden nicht zerschlage­n, sondern sind an einem schlechten internen Finanzmana­gement zugrunde gegangen“. Annette Heinz (IWA) nannte es erfreulich, dass nach langer Diskussion der bereits bestehende Begleitaus­schuss in dem neuen, noch zu gründenden, Begleitaus­schuss aufgehen solle. Dies zeige, dass die Arbeit des bisherigen Ausschusse­s auch gewürdigt wird. Dennoch erhoffe sie sich einen noch sensiblere­n Umgang mit den Ausschussm­itgliedern. Als ein solches enthielt sie sich der folgenden Abstimmung dann auch.

Dennoch waren sich alle Fraktionen im Grundsatz einig, dass die Bemühungen der Stadt um besagtes Fördergeld gut ist zur Förderung des Demokratie­verständni­sses und signalisie­rten ihre Zustimmung.

Jens-Holger Schmidt (FDP) ging dann auch noch einmal auf das bisherige Demokratie­verständni­s im Greizer Stadtrat ein. „Ich finde es gut, dass die Demokratie gefördert wird, denn bisher ist dies nicht so“, sagte Schmidt. Bisher seien 14 Prozent der Stadträte, also alle Fraktionsl­osen vom demokratis­chen Entscheidu­ngsprozess ausgeschlo­ssen, da sie nicht in Ausschüsse gewählt werden können und auch keine Unterlagen aus den Ausschüsse­n bekämen.

Die anschließe­nde Abstimmung war eindeutig. Bei 26 JaStimmen und einer Enthaltung wurden die Vorlage und damit die Fördermitt­el des Bundes angenommen.

10 000 Euro für Jugendfond­s Würdigung für das bisherige Engagement

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