Pflichtsieg im Abstiegskampf
Jena/Greiz. Mit einem 8:4-Sieg beim als Absteiger feststehenden USV Jena III hielt der VfB Greiz die Hoffnung auf den Klassenerhalt in der 1. Bezirksliga im Tischtennis am Leben.
In den Doppelspielen setzten sich zunächst die Jenaer durch. Die 2:3-Niederlage war ärgerlich für das Greizer Doppel Güther/Schoßow, doch Bretschneider/Hempel besiegten das zweite Doppel des Gastgebers.
Auch die Einzelspiele begannen mit einem engen Fünfsatzspiel. Güther schien gegen Welde nur schwer ins Spiel zu kommen, sorgte aber mit einem starken letzten Satz für die Greizer 2:1-Führung. Parallel dazu erwischte Schoßow einen sehr guten Start. Mit einem 3:0 über Laßmann offenbarte er keine Schwächen. Ein Rückschlag für Greiz ergab sich aber im Spiel Hempel gegen Murmann. Der junge offensiv spielende Murmann zeigte sich hartnäckig und setzte den defensiv spielenden Greizer unter Druck. Eine 1:3Niederlage für Hempel war am Ende das Resultat. Bretschneider hingegen bot mit einem 3:0 gegen Barnett eine ähnlich gute Vorstellung wie Schoßow und erweiterte die Greizer Führung auf 4:2. In der zweiten Runde der Einzelspiele setzte sich zunächst Güther gegen Laßmann durch. Am Nebentisch wurden hingegen Schoßows Nerven getestet. Erst im Entscheidungssatz sorgte er mit 11:9 für die Entscheidung. Ähnlich wie Schoßow, zeigte Bretschneider im zweiten Einzelspiel eine durchwachsene Leistung. Eine 2:1-Satzführung reichte nicht für einen Sieg gegen Murmann.
Die Greizer Führung wackelte jedoch nicht. Hempel sorgte mit einem 3:0 über Barnett für den siebten Punkt. Nur noch ein Sieg musste her. Doch das erwies sich als eine schwere Aufgabe. Schoßow fand als Greizer Nr. 1 nicht in sein drittes Einzel. Ohne Satzgewinn musste er Murmann zum Sieg gratulieren. Auch Bretschneider am Nebentisch lag 0:2 zurück. Doch eine taktische Umstellung sorgte für die nötigte Sicherheit im offensiv Spiel des Greizers. Mit einem knappen 11:8-Sieg im Entscheidungssatz sorgte Bretschneider für den Greizer Pflichtsieg im Abstiegskampf. (J.B.) Bad Kreuznach. Als erste nationale Titelkämpfe 2018 für die Ringer standen die Juniorenmeisterschaften auf dem Programm. In Bad Kreuznach wurden die Freistil-Titel der Junioren und Juniorinnen vergeben.
Nur fünf Aktive, die für Thüringer Vereine kämpfen, begaben sich auf die Reise ins Rheinland. Während die für den RSV Rotation Greiz startende Eyleen Sewina mit der Delegation des Bundesstützpunktes Frankfurt /Oder, an dem sie trainiert, anreiste, kam der Thüringer Landestrainer Hartmut Reich mit einem vierköpfigen Sportlerteam. Dazu gehörten bei den Mädchen die Apoldaerin Jill Niemand, die aus Werdau zum KSC Motor Jena gestoßenen Anne Nürnberger und bei den Junioren der Greizer Joel Wrensch sowie der für Jena startende Otto Madejczyk.
Start von Joel Wrensch stand auf der Kippe
Die Thüringer schlugen sich wacker und erkämpften einen Medaillensatz. Eyleen Sewina (68 kg) gewann in überlegener Manier den Meistertitel. Joel Wrensch (65 kg) stand bei einer nationalen Meisterschaft erstmals auf dem Siegerpodest. Der gebürtige Greizer erkämpfte die Bronzemedaille. Anne Nürnberger (57 kg) holte Silber.
Eyleen Sewina wird in den nächsten Wochen an der Sportschule in Frankfurt/Oder ihr Abitur ablegen. Noch einem Tag vor dem Wiegen am Freitag war eine wichtige Klausur zu bewältigen. Bereits im Vorjahr konnte sich Eyleen Sewina in dieser Altersklasse den Meistertitel in der 63 kg-Klasse sichern. In diesem Jahr gelang ihr die Titelverteidigung, obwohl sie ins 68 kg-Limit gewechselt war. In Bad Kreuznach musste sie viermal antreten und brachte das Kunststück fertig, dabei nicht einen Punkt abzugeben. Im ersten Kampf schulterte sie die Dritte der letztjährigen Jugendmeisterschaften, Jana Heiden, aus Schriesheim beim Stande von 4:0 bereits nach 36 Sekunden. Von einem anderen Kaliber war da die nächste Gegnerin, Tabea Lawnitzak von Luftfahrt Berlin. Sie eroberte im Vorjahr in dieser Gewichtsklasse die Silbermedaille. Aber auch sie hatte gegen eine beherzt angreifende Eyleen Sewina keine Chance und unterlag mit 0:8 Punkten. Neu in Bad Kreuznach war, dass wenn auf Grund der Teilnehmerzahl im Poolsystem gerungen wurde, die Poolsiegerinnen als Halbfinale einen Qualifikationskampf gegen die Zweite des anderen Pools bestreiten musste. Hier hieß die Kontrahentin Sofie Becker und kam aus Hassloch in der Pfalz. Sie musste sich bereits vor der Halbzeitpause bei 0:10 mit technischer Überlegenheit geschlagen geben. Die Finalgegnerin hieß Sabrina Fischer und kämpfte für den traditionsreichen südbadischen Erstligisten Urloffen. Sie hatte nach offenem Kampf im Halbfinale Tabea Lawnitzak kurz vor Schluss geschultert. Im Vorjahr vertrat sie den Deutschen Ringer-Bund als Jugendmeisterin bei den Europameisterschaften. Aber auch sie stand gegen die Sportlerin aus Greiz auf verlorenem Posten, die souverän agierte, nie in Gefahr kam zu verlieren und am Ende mit 9:0 Punkten siegte. Für Eyleen Sewina war es der dritte deutsche Meistertitel und bereits die neunte Medaille bei nationalen Titelkämpfen. Eine imponierende Bilanz.
Schwerer hatte es Joel Wrensch, der sich in der 65 kgKlasse bei nationalen Titelkämpfen erstmals eine Medaille sicherte. In Greiz geboren, wuchs er in Pößneck auf, wo er das Ringen erlernte, bevor er nach Jena an die Sportschule ging. Der Spross zweier Ringerfamilien, Vater Johannes Wrensch gehörte – trotz miserabler Trainingsbedingungen als selbständiger Unternehmer in der Autobranche – mehr als ein Jahrzehnt zu den stärksten Bantamgewichtlern Deutschlands, Mutter Susanne Lachmann war lange Zeit in Greiz als Listenführerin tätig und hat heute die Fäden bei den Pößnecker Ringern in der Hand. Der Ringkampfsport wurde Joel Wrensch sozusagen