Deutsche wollen Partnerschaft mit Russland
Gera/Berlin. Die große Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich bessere Beziehungen Deutschlands zu Russland. Das geht aus aktuellen Umfragen im Vorfeld des Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Russlands Präsident Wladimir Putin hervor.
Beide Staaten hätten eine gute Grundlage, die Zusammenarbeit in vielen Bereichen zu vertiefen sowie die bestehende bilaterale Agenda zu erweitern, betonte der Ostthüringer Bundestagsabgeordnete Albert Weiler (CDU) nach einem Gespräch mit dem neuen russischen Botschafter Sergej Netschajew. Dieser betonte, dass sein Land über gute Kontakte in Thüringen verfüge und bereit sei, diese auszubauen. „Von auf gegenseitigem Vertrauen basierenden Beziehungen können beide Seiten profitieren“, betonte Weiler. Die politischen Anspannungen dürften nicht verhindern, die Kooperation in vielen Bereichen zu vertiefen. „Gerade im Bereich der Landwirtschaft baute man in der Vergangenheit sehr auf Deutschland. Mittlerweile weicht Russland auf andere Länder aus und es wird nicht einfach, den Markt wieder für Deutschland zurückzuerobern. Trotz des Embargos konnten Thüringer Unternehmen im vergangenen Jahr die Warenlieferungen nach Russland wieder deutlich steigern. Nach Angaben der Thüringer Industrieund Handelskammern erhöhten sich die Exporte in die Russische Föderation im Vergleich zum Jahr 2016 um 30,4 Prozent.
Die deutsche Wirtschaft im Russland-Geschäft sieht sich dagegen in einer Zwickmühle, nachdem sich der Handel gerade von einer Delle erholt hatte. Den Firmen drohen Strafen der USA, wenn sie sich nicht an die Sanktionen gegen Moskau halten. Von russischer Seite drohen ihnen Strafen, wenn sie die USSanktionen erfüllen.
Um das deutsch-russische Verhältnis steht es nicht gut. Deshalb reist Kanzlerin Merkel nach Russland. Von guten Beziehungen profitieren auch Unternehmen aus Thüringen. Mehr als 10 000 Tote bei Krieg in der Ukraine
Am Konflikt zwischen Deutschland und Russland seit 2014 hat sich nichts geändert. Beide Länder sind befreundet. Für die Bundesregierung bedeutet die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland einen Verstoß gegen die europäische Friedensordnung. Dazu kommt der Krieg in der Ostukraine, in dem sich hinter prorussischen Separatisten die russische Militärmacht verbirgt. Mehr als 10 000 Menschen sind dort bislang getötet worden. Deutschland hält deswegen an den EU-Sanktionen gegen Russland fest.
Wenn Merkel und Putin sich heute in Sotschi treffen, haben sie viele Probleme zu lösen.
(mit dpa)