Anklagen nach Ausbruch aus Gefängnis
Keine Straftaten von Justizbediensteten
Erfurt. Gegen zwei Insassen des Gefängnisses in Suhl-Goldlauter ist Anklage erhoben worden. Gefangenenbefreiung und Strafvereitelung wirft die Staatsanwaltschaft Meiningen den beiden Häftlingen vor. Sie sollen im Oktober des Vorjahres Vasilie T. bei seiner erfolgreichen Flucht am helllichten Tag in einer Kiste geholfen haben.
Wann das Amtsgericht in Suhl den Fall verhandeln wird, ist derzeit noch unklar. Eingestellt sind dagegen laut Staatsanwaltschaft die strafrechtlichen Ermittlungen gegen Bedienstete der Haftanstalt.
Zielfahnder des Landeskriminalamtes konnten Vasilie T. Ende März in Rumänien in der Nähe zur Republik Moldau ausfindig machen. Rumänische Sicherheitskräfte nahmen den Ausbrecher daraufhin fest. Kurz darauf wurde er wieder nach Thüringen überstellt. Inzwischen liegt gegen den 35-Jährigen eine Anklage unter anderem wegen illegalen Handelns mit Drogen vor.
Angeklagt ist auch einer der drei Ausbrecher, denen Anfang Januar die Flucht aus der Jugendstrafanstalt Arnstadt gelungen war. Ihm wird Sachbeschädigung vorgeworfen. In diesem fall konnte die Polizei der Flüchtigen schnell wieder habhaft werden.
In beiden Fällen laufen Disziplinarverfahren gegen Justizbedienstete. Diese sind aber noch nicht abgeschlossen. (kmu) Erfurt. Die Auseinandersetzung zwischen Regierungskoalition und Opposition zum Thema innere Sicherheit wurde gestern im Innenausschuss fortgeführt.
Viereinhalb Stunden tagte das Gremium. Danach wirft CDUInnenexperte Wolfgang Fiedler der Regierung erneut vor, über den mutmaßlichen Sprengstofffund in Ostthüringen nicht ausreichend informiert zu haben. Die Antworten auf Fragen der CDU seien sehr kurzfristig gegeben worden. Erst kurz vor Sitzungsbeginn lagen diese in den Fächern der Abgeordneten.
Zum Inhalt der Debatte hinter verschlossenen Türen äußerte Fiedler sich nicht. Es sei mit Regierungsmehrheit Vertraulichkeit vereinbart worden.