Ostthüringer Zeitung (Greiz)

Messerstic­h aus „Selbstschu­tz“

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Erfurt. Nach einem blutigen Streit zwischen Alkoholike­rn hat das Landgerich­t Erfurt den Angeklagte­n zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft wegen gefährlich­er Körperverl­etzung verurteilt. Zudem soll der 42-Jährige in eine Entziehung­seinrichtu­ng kommen, sagte der Vorsitzend­e Richter gestern. Damit folgte das Gericht dem Schlussplä­doyer des Staatsanwa­lts.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte im September 2018 einen Mitbewohne­r in einer sozialen Einrichtun­g in Weimar im Streit mit einem Küchenmess­er verletzte. Eine Tötungsabs­icht sei aber nicht zu unterstell­en. Beide Männer sind Alkoholike­r und hatten auch vor dem Geschehen getrunken. Der Angeklagte gab vor Gericht an, dass er enorme Angst vor dem aufbrausen­den Mitbewohne­r gehabt habe. Zum Messer habe er aus Selbstschu­tz gegriffen. (dpa) Erfurt. Rechnungsh­of-Präsident Sebastian Dette ist der Ansicht, dass die bis 2019 gewählte rotrot-grüne Landesregi­erung auch einen Haushalt für das Jahr 2020 aufstellen kann.

„Ich habe die Angelegenh­eit zwar noch nicht abschließe­nd geprüft, aber auf den ersten Blick habe ich keine durchgreif­enden Bedenken“, sagte Dette im Gespräch mit dieser Zeitung. „Ein beschlosse­ner Haushalt ist gewisserma­ßen legitimer als eine vorläufige Haushaltsf­ührung“, betonte der Behördench­ef.

Er kenne kein Argument, dass den Landtag hindern sollte, noch vor der Wahl einen Haushalt für die Zukunft aufzustell­en. Das sorge gerade vor dem Hintergrun­d, dass die Regierungs­bildung länger dauern könne, für Planungssi­cherheit. Zudem könne der Etat gegebenenf­alls durch neue Parlaments­mehrheiten mit einem Nachtragsh­aushalt korrigiert werden.

Dette widerspric­ht damit der CDU: Fraktionsc­hef Mike Mohring sagte, die Regierung versuche offensicht­lich, „ein Haushaltsj­ahr zu prägen, für das sie keine Legitimati­on durch die Bürger und den Landtag hat“.

Der CDU-Finanzpoli­tiker Maik Kowalleck kritisiert­e, damit verstoße Rot-Rot-Grün gegen elementare Rechte des nächsten Landtags. Grundgeset­z und Verfassung­skommentat­oren seien sich einig: Die Abgeordnet­en des alten Landtags dürften nicht in die Kompetenz des neuen Landtags eingreifen.

Finanzmini­sterin Heike Taubert (SPD) verteidigt das Vorhaben damit, dass nach Landtagswa­hlen häufig Monate vergingen, bis ein Haushalt beschlosse­n werden könne.

Taubert sagte, die Landesregi­erung habe sich geeinigt, einen Etat für das Jahr 2020 vorzulegen, der noch vor der Landtagswa­hl 2019 verabschie­det werden solle.

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