Spaßpreise an Uni Harvard verliehen
Boston. Das hat Volkswagen im Abgasskandal wohl gerade noch gefehlt: An der US-Eliteuniversität Harvard hat der Autohersteller einen Ig-Nobelpreis in der Kategorie Chemie bekommen – einen mit reichlich Spott vergebenen Spaßpreis. Die Auszeichnung erfolge für „die Lösung des Problems des übermäßigen Ausstoßes von Autoabgasen, indem automatisch elektromechanisch weniger Abgase produziert werden, wenn die Autos getestet werden“, sagte der Moderator der Preisgala Marc Abrahams.
Die zweifelhafte Ehre für VW ist eine Ausnahme. Üblicherweise werden bei der Verleihung der Ig-Nobelpreise renommierte Wissenschaftler für seriöse, wenn auch kuriose Forschungen ausgezeichnet.
Die Preise sollen „das Ungewöhnliche feiern und das Fantasievolle ehren“– sie belohnen Forschung, die „erst zum Lachen und dann zum Denken anregt“. Die schrille Preisgala mit mehr als 1000 Zuschauern, die bereits zum 26. Mal stattfand, hat längst Kultstatus.
Ein Forscherteam um Christoph Helmchen von der Universität Lübeck bekam die Plastikuhr in der Kategorie Medizin für die Entdeckung, dass ein Hautjucken auf der linken Seite des Körpers auch gelindert werden kann, indem man sich vor einen Spiegel stellt und die rechte Seite kratzt – und umgekehrt.
Mehrere Forscher um Evelyne Debey von der Universität im belgischen Gent – darunter Kristina Suchotzki von der Universität Würzburg – wurden für eine Studie ausgezeichnet, in der 1000 Lügner befragt wurden, wie oft sie lügen.